Die LVMH-Aktie geriet am Freitag kräftig unter Druck, nachdem US-Präsident Donald Trump überraschend neue Strafzölle auf EU-Waren ankündigte. Doch nun sorgt die Verschiebung der Maßnahme für spürbare Erleichterung an den Märkten. Sollten Anleger bei LVMH jetzt zugreifen? Für einen Turnaround spricht vieles.
Größere Unternehmen der Luxusbranche wie LVMH erzielen rund ein Viertel ihres Umsatzes mit US-Kunden. Bei kleineren Marken variiert der Anteil deutlich, Moncler erwirtschaftet dort beispielsweise nur 14 Prozent der Erlöse. Louis Vuitton ist derzeit die einzige europäische Luxusmarke, die bereits Produktionsstätten in den USA unterhält. Doch auch dort läuft nicht alles reibungslos (DER AKTIONÄR berichtete). Preiserhöhungen werden daher die wahrscheinlichste Strategie sein, um die Zölle abzufedern. Doch nicht alle Unternehmen haben denselben Preisspielraum, warnen Analysten von S&P.
Sektor wieder attraktiv
Der S&P Global Luxury Goods Index, der die weltweit bedeutendsten Luxusgüterunternehmen abbildet, ist seit seinem Höchststand im März 2024 um rund 12 Prozent gefallen. Zwar kam es im Juli und August zu einer vorübergehenden Stabilisierung, doch insgesamt verläuft der Markt laut Morningstar-Analystin Jelena Sokolova „seitwärts“. Die Analystin erklärte, dass sich die Nachfrage deutlich abgekühlt habe, was zu stark fallenden Aktienkursen geführt habe. Dennoch sei die Branche weiterhin attraktiv, da viele der Unternehmen über stabile Margen, starke Marken und eine hohe Preissetzungsmacht verfügten.
„Der Luxussektor war in den letzten Jahren recht hoch bewertet“, so Sokolova, gegenüber CNBC. Inmitten des derzeitigen Ausverkaufs ergäben sich nun aber Chancen für längerfristig orientierte Anleger, die bereit sind, temporäre Schwächen auszusitzen. Historisch gesehen würden Abschwungphasen in der Luxusbranche meist ein bis zwei Jahre andauern – danach erholen sich die starken Unternehmen schnell und nachhaltig.
Bullish für LVMH
Von den 17 bei Bloomberg gelisteten Analysten empfehlen 20 die Aktie zum Kauf, während 16 eine Halteposition vertreten. Verkaufen würde die Aktie auf dem jetzigen Niveau nur einer der Experten. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 608,18 Euro und impliziert ein Aufwärtspotenzial von 27 Prozent. Am Montag bekräftigte Analyst Jean Danjou von Oddo BHF sein Kursziel von 606 Euro mit der Einstufung „Outperform".
DER AKTIONÄR hat die LVMH-Aktie in der aktuellen Ausgabe 22/2025 neu zum Kauf empfohlen. Was für einen Turnaround spricht und wie viel Potenzial der AKTIONÄR dem Luxusgiganten einräumt, lesen Sie ab Seite 18. Den Link zum E-Paper finden sie hier.

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Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: LVMH.
Di Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: LVMH.