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03.09.2025, 10:38
Der jüngste Warnstreik in Deutschland legte erst vor knapp einem halben Jahr den Flugbetrieb von Lufthansa lahm. Nun droht ein neuer Ausstand. Diesmal geht es um die betriebliche Altersvorsorge von Piloten. Eine Urabstimmung könnte kurzfristig für einen neuen Streik sorgen. Die Lufthansa-Aktie geht schon mal auf Tauchstation.
Am Dienstagabend war bekannt geworden, dass sich die Piloten der Lufthansa Group für einen Streik vorbereiten. Aus einem Schreiben an die Mitglieder geht hervor, dass Verhandlungen zur betrieblichen Altersversorgung von der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) für gescheitert erklärt wurden. Laut Darstellung der VC hat Lufthansa kein substanzielles Angebot gemacht. Demnach wurde beim Gewerkschaftsvorstand bereits die Urabstimmung beantragt.
Ob und wann es zu einem erneuten Pilotenstreik bei der defizitären Lufthansa-Kernmarke kommt, steht damit noch nicht fest. Zuletzt hatte die VC im Jahr 2022 einen kurzen Streik bei der Lufthansa-Kerngesellschaft organisiert.
Der letzte signifikante Streik, der den Lufthansa-Konzern stark beeinträchtigt hat, fand am 10. März 2025 statt. An diesem Tag rief die Gewerkschaft Ver.di zu einem landesweiten Warnstreik auf – vor allem Beschäftigte aus dem öffentlichen Dienst und dem Bereich Flughafenbetrieb beteiligten sich. Der Streik führte zu beispiellosen Flugausfällen an den größten deutschen Flughäfen, darunter Frankfurt, München und Berlin-Brandenburg.
Der nun möglicherweise zeitnah drohende Pilotenstreik belastet am heutigen Mittwoch die Aktien der Deutschen Lufthansa. Im frühen Xetra-Handel sackte der Kurs um über drei Prozent auf 7,48 Euro ab. Mit einem Kurs von 7,52 Euro rangiert die Lufthansa-Aktie am Vormittag am Ende der MDAX-Liste.
Seit dem Hoch Mitte August bei 8,37 Euro – der höchste Stand seit Dezember 2023 – tendiert die Aktie von Europas größter Fluggesellschaft wieder abwärts. Mit dem Rutsch unter 7,72 Euro hat die Lufthansa einen im April begonnenen, kurzfristigen Aufwärtstrend nach unten verlassen und ist auch unter die 50-Tage-Linie gerutscht. Diese stellt bekanntlich einen kurz- bis mittelfristigen Trendindikator dar. Kurzfristig trifft der MDAX-Wert nun bei 7,40 bis 7,30 Euro auf technische Unterstützung. Darunter böte erst der GD200 (aktuell bei 6,85 Euro) charttechnischen Halt.
Das Geschäft der Lufthansa Group steht unter großem Kostendruck, die Margen schrumpften in den vergangenen Jahren. Hohe Kosten durch Klimaschutzauflagen, Steuern und Gebühren sowie Lohnsteigerungen bremsten den Gewinn der Fluggesellschaft. Jeder Ausstand sorgt für neue Kosten, die der Lufthansa nicht wohl bekommen.
Noch ist ein neuer Streik nicht ausgerufen, geschweige die Dauer eines Ausstands. Doch die Reaktion der Börsianer ist ein Warnsignal, dass möglicherweise ein weiterer Kursrutsch ansteht.
DER AKTIONÄR hatte die Lufthansa-Aktie Ende März etwas zu früh bei 7,92 Euro zum Kauf empfohlen. Engagierte Anleger bleiben dabei und beachten die Nachrichtenlage. DER AKTIONÄR hält Sie über neue Entwicklungen hier auf dem Laufenden.
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Enthält Material von dpa-AFX
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Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.
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