Es wurde viel darüber spekuliert, welche Rolle der neue Lufthansa-Großaktionär Heinz-Hermann Thiele in Zukunft spielen will. Nun wurde bekannt gegeben, was er mit seinem Engagement bei der Kranich-Airline vorhat. So wurde erneut bekräftigt, dass er nicht nur kurzfristig an Bord bleiben will, sondern ein langfristiges Interesse an der Fluggesellschaft hat.
So teilte die Airline am Donnerstagabend in Frankfurt mit, Thiele strebe mit seinem jüngst aufgestockten Aktien-Anteil von mehr als 15 Prozent "ein langfristiges strategisches Engagement bei der Deutsche Lufthansa AG an".
Thiele habe Lufthansa erklärt, er peile "derzeit keine Einflussnahme auf die Besetzung von Verwaltungs-, Leitungs-, und/oder Aufsichtsorganen" an. Auch wenn momentan keine konkreten Absichten bestünden, lässt sich der Großaktionär aber die Hintertür offen, "künftig in seiner Eigenschaft als Ankeraktionär gegebenenfalls Einfluss auf die Besetzung des Aufsichtsrats der Emittentin zu nehmen oder auch selbst ein Aufsichtsratsmandat bei der Emittentin anzustreben", hieß es in der Mitteilung.
Thiele beabsichtige derzeit nicht, innerhalb der nächsten zwölf Monate weitere Stimmrechte an Lufthansa zu erlangen, hält sich aber auch diese Option in dem Zeitraum offen. An der Kapitalstruktur der Gesellschaft, vor allem im Hinblick auf das Verhältnis von Eigen- und Fremdfinanzierung sowie die Dividendenpolitik, strebt Thiele demnach keine "wesentlichen Änderungen" an.
Der Milliardär war in der Corona-Krise zum größten Aktionär der Lufthansa aufgestiegen. Er hatte den Einstieg des Staates zur Rettung der Airline kritisiert, dann aber doch zugestimmt.
Die Bestätigung, dass Thiele langfristig engagiert bleiben will, aber vorerst keinen stärkeren Einfluss auf die Entscheidungen des Vorstands nehmen will, ist letztlich keine große Überraschung.
DER AKTIONÄR rät indes wegen der trüben Perspektiven sowie der negativen Effekte durch die Staatshilfen weiterhin von einem Engagement bei der Lufthansa ab.
(Mit Material von dpa-AFX)
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