Der Düngemittelhersteller K+S schnitt im abgelaufenen Jahr besser ab als von der Konzernspitze und von Analysten erwartet wurde. So sank etwa der operative Gewinn bei einem Umsatzrückgang um rund fünf Prozent auf 3,7 Milliarden Euro um knapp ein Fünftel auf 558 Millionen Euro weniger stark als prognostiziert.
Zudem traut sich der MDAX-Konzern im neuen Jahr bei weiterer Kalipreisbelebung im besten Fall eine deutliche Erholung zu. Es könnte aber auch ganz anders kommen, weshalb K+S-Chef Burkhard Lohr am Mittwoch für 2025 mit 500 bis 620 Millionen Euro eine recht breite Spanne für das Ergebnisziel vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) in Aussicht stellt. Das ist in der Mitte der Bandbreite mehr als von Analysten erwartet. 2024 verdiente K+S operativ 558 Millionen Euro. Derweil läuft der Produktionshochlauf im noch jungen kanadischen Werk Bethune nach Plan.
Beim Ausblick werde am oberen Ende der Bandbreite ausgehend vom Niveau von Mitte Februar eine weitere spürbare Preiserholung für Kaliumchlorid in Brasilien erwartet, die auch in andere Absatzmärkte sowie Produktgruppen ausstrahlt und laut K+S über das gesamte zweite Halbjahr gehalten werden könnte. Darüber hinaus geht man von einer Absatzmenge im Kundensegment Landwirtschaft von 7,7 Millionen Tonnen aus. Das wäre noch etwas mehr als die 7,6 Millionen Tonnen des Vorjahres.
Sollten die Preise für Kaliumchlorid in Brasilien aber im Jahresdurchschnitt auf dem Niveau von Ende 2024 liegen, könnte sich bei einer Absatzmenge von 7,5 Millionen Tonnen im Kundensegment Landwirtschaft ein operatives Ergebnis am unteren Ende der Bandbreite ergeben.
"Unsere Stärke liegt im Verbund unserer Kali-Standorte auf beiden Seiten des Atlantiks wie auch in unserem europäischen Salzgeschäft", sagte Lohr laut Mitteilung. "Mit unserer globalen Aufstellung und unseren Spezialitäten haben wir gezeigt, dass wir unsere nachhaltige Transformation auch unter herausfordernden Rahmenbedingungen aus eigener Kraft stemmen können." Für Lohr ist es die letzte Präsentation von Jahreszahlen. Er wird mit Ablauf des Mai das Ruder an den aktuellen Finanzvorstand Christian Meyer übergeben.
DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung fest: Die Unsicherheit bei K+S dürfte hoch bleiben. Dementsprechend sind die MDAX-Titel nach wie vor ausnahmslos für Mutige geeignet. Wer auf eine Fortsetzung des jüngsten Comebacks setzen will, sollte die Position weiterhin mit einem Stoppkurs bei 9,80 Euro nach unten absichern.
Enthält Material von dpa-AFX