Der schwedische Zahlungsanbieter Klarna hat am Dienstag den Ausgabepreis seiner Aktien festgelegt. Mit 40 Dollar je Aktie liegt der Emissionspreis überraschend über der ursprünglich anvisierten Spanne von 35 bis 37 Dollar. Beim Börsengang, der heute an der New York Stock Exchange vollzogen wird, kommt das Unternehmen dadurch auf eine Bewertung von rund 15 Milliarden Dollar.
Unter dem Slogan „Buy now, pay later“ ermöglicht Klarna Verbrauchern, Einkäufe bei ausgewählten Onlinehändlern erst später zu begleichen. Anders als beim klassischen Kauf auf Rechnung, bei dem in der Regel eine Frist von 14 Tagen gilt, können Kunden die Zahlung bei Klarna gegen eine geringe Gebühr um 30 oder sogar 60 Tage hinauszögern.
Keine Gewinne in Sicht
Im Rahmen des IPOs sammelte Klarna insgesamt 1,37 Milliarden Dollar ein. Davon fließen jedoch lediglich 200 Millionen in die Kasse des Unternehmens, während der Großteil – rund 1,17 Milliarden Dollar – Altaktionären zugutekommt, die ihre Bestände reduzieren.
Operativ zeigt sich ein jedoch gemischtes Bild: Im zweiten Quartal schrieb Klarna einen Nettoverlust von 53 Millionen Dollar – nach 18 Millionen Dollar Minus im Vorjahr. Die Umsätze legten jedoch deutlich um 20 Prozent auf 823 Millionen Dollar zu. Wann das Unternehmen profitabel wird, ist derzeit ungewiss.
Mehr als nur "Buy now, pay later"
Um weitere Einnahmen zu generieren, versucht aktuell sich breiter aufzustellen und zunehmend als digitale Retail-Bank zu positionieren. Neben dem "Buy now, pay later"-Geschäft verdient das Unternehmen an Händlergebühren, Zinsen für längerfristige Kredite und Strafgebühren bei Zahlungsverzug.
Die Klarna-Aktie startet mit viel Rückenwind in den Handel. Ob die Aktie ein Kauf ist oder nicht, erfahren Sie in der neuen Ausgabe des AKTIONÄR, die heute um 19 Uhr hier erscheint.
10.09.2025, 07:55