Was innovative KI-Anwendungen für die Endkunden angeht, da hinkt Apple bekanntlich noch hinterher. Im Bereich Hardware für künstliche Intelligenz hat das Unternehmen am Donnerstag jedoch einen wichtigen Durchbruch gemeldet. Damit löst Apple auch ein Versprechen an US-Präsident Donald Trump ein.
Apple hat begonnen, in den USA hergestellte KI-Server aus einem neuen Werk in Houston, Texas, auszuliefern. Die hochmodernen Server sind ein zentraler Bestandteil von Apples Verpflichtung, 600 Milliarden Dollar in den USA für fortschrittliche Fertigung, Zulieferer und andere Initiativen auszugeben.
Die Auslieferung der ersten Server markiert einen Meilenstein und dürfte Präsident Donald Trump erfreuen, der wiederholt gefordert hatte, dass Apple und andere Technologieunternehmen mehr Produktionsschritte in die USA verlagern sollten.
Apple’s American-made advanced servers are now shipping from our new Houston facility to Apple data centers!
— Tim Cook (@tim_cook) October 23, 2025
These servers will help power Private Cloud Compute and Apple Intelligence, as part of our $600 billion US commitment. pic.twitter.com/maOd3lCGfK
Früher fertig als geplant
Die Produktionsstätte in Houston erstreckt sich über eine Fläche von rund 23.000 Quadratmetern. Ursprünglich war die Eröffnung für 2026 geplant, doch das Werk nahm den Betrieb nun vorzeitig auf. „Unsere Teams haben einen unglaublichen Job geleistet, die Arbeit zu beschleunigen, um die neue Fabrik in Houston vor dem Zeitplan betriebsbereit zu machen. Wir planen, die Anlage im nächsten Jahr weiter auszubauen, um die Produktion zu steigern“, erklärte Apples Chief Operating Officer Sabih Khan in einer Stellungnahme.
Die Server werden nun an die konzerneigenen Rechenzentren geliefert und bilden das Rückgrat für die Dienste Apple Intelligence und Private Cloud Compute. Apple setzt dabei auf eigene Chips in seinen KI-Servern. Bislang wurden die Server dafür jedoch im Ausland hergestellt.
Nach Angaben von Apple ist das Werk in Houston auf dem Weg, Tausende von Arbeitsplätzen zu schaffen. Die Pläne zur Montage von Servern in den USA hatte Apple erstmals im Februar bekannt gegeben.
Im August traf sich Apple-CEO Tim Cook mit Präsident Trump, um zusätzliche Investitionen in den USA anzukündigen, insbesondere bei Halbleiterunternehmen. Zudem eröffnete Apple im Juli in Partnerschaft mit der Michigan State University eine Produktionsakademie.
iPhone-Fertigung bleibt im Ausland
Mit dem Ausbau des Engagements in den USA kommt Cook dem US-Präsidenten entgegen. Im eskalierenden Handelsstreit mit China und anderen Ländern hatte Trump im Frühjahr wiederholt gefordert, dass Apple die iPhone-Produktion in die USA verlagert. Laut Expertenschätzungen würde das jedoch Jahre dauern, Milliarden kosten und die Verkaufspreise der Geräte massiv erhöhen.
Während Cook bekräftigt hat, dass eine umfassende iPhone-Produktion vorerst im Ausland bleiben wird, signalisierte er der US-Regierung auf andere Weise sein Entgegenkommen – allen voran durch milliardenschwere Investitions- und Kooperationszusagen. Ein Kompromiss, der Trump offenbar überzeugt hat: Wichtige Produkte wie Smartphones und Computer, die der Konzern aus Ländern wie China, Indien oder Vietnam importiert, wurden von den US-Zöllen ausgenommen.
Mit dem Start der Server-Produktion in den USA löst Apple ein wichtiges Versprechen an die US-Regierung ein. Als Nächstes muss der Tech-Riese auch bei KI-Anwendungen für die Nutzer liefern. Das für Anfang 2026 geplante Upgrade der Sprachassistentin Siri wird dafür entscheidend sein.
Mit Blick auf den Aktienkurs scheint das Vertrauen der Investoren in die Zukunft von Apple zuletzt wieder gewachsen zu sein. Der Kurs notiert nur knapp unter dem neuen Rekordhoch vom Wochenanfang. Sorgen bereitet allerdings weiterhin die relativ hohe Bewertung bei nur moderatem Umsatz- und Gewinnwachstum. Beobachten!
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
24.10.2025, 11:10