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06.04.2019 Nikolas Kessler

Keine Holding, Rückzug in den USA, Bund bleibt an Bord – mögliche Fusion von Deutscher Bank und CoBa wird konkreter

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Deutsche Bank

Die Vorstände von Deutscher Bank und Commerzbank beraten seit fast drei Wochen über eine mögliche Fusion der beiden Geldhäuser. Noch ist nicht klar, ob es überhaupt so weit kommt – eine Vorentscheidung dazu soll in Kürze fallen. Doch für den Fall der Fälle kristallisieren sich langsam immer mehr Details heraus.

So sollen inzwischen beide Banken eine klassische Übernahme gegenüber einem Zusammengehen unter dem Dach einer gemeinsamen Holding bevorzugen, meldet Reuters unter Berufung auf drei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Letztere war zeitweise im Gespräch und ist vor allem bei den Aufsichtsbehörden in der USA, Großbritannien und der Schweiz beliebt. Sie sei allerdings in der Umsetzung zu kompliziert und zu teuer. „Die Holding-Struktur ist tot“, so einer der Insider.

Deutsche Bank zu Einschnitten bereit

Darüber hinaus habe sich die Deutsche Bank in den Sondierungsgesprächen offen für weitere Einschnitten in ihrem US-Geschäft gezeigt, meldete die Nachrichtenagentur am Freitagabend. Laut Verhandlungskreisen habe die Commerzbank eine entsprechende Bereitschaft zur Bedingung für die Fortsetzung der Verhandlungen gemacht. Als eine mögliche Option werde nun ein weiterer Rückzug aus dem Wertpapierhandels- und Firmenkundengeschäft in den USA diskutiert.

Die Zukunft des Handels- und Investmentgeschäfts in den USA ist aber ohnehin umstritten, auch unter den Großaktionären. Nach den Maßnahmen im Vorjahr zögerte Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing bislang aber mit weiteren Einschnitten – obwohl die US-Konkurrenz inzwischen weit enteilt ist.

Bund bleibt an Bord

Apropos Großaktionäre: Laut einem Bericht das Magazins Focus will die Bundesregierung auch im Falle einer Fusion an der neu entstehenden Großbank beteiligt bleiben. Seit der Teilverstaatlichung während der Finanzkrise ist der Bund mit rund 15 Prozent größter Einzelaktionär der Commerzbank. Nach bisherigen Berechnungen würde dies einem Anteil von rund fünf Prozent am fusionierten Institut entsprechen.

Es wird kompliziert – so oder so

Allein diese drei Themenbereiche zeigen: Rund um eine mögliche Fusion und deren Ausgestaltung gibt es jede Menge Gesprächsbedarf. Bereits in den kommenden Tagen könnte eine Vorentscheidung fallen, ob die Sondierungen intensiviert oder abgebrochen werden sollen. Zwar ist das Vorhaben umstritten, ein Platzen der Verhandlungen könnte die Aktien der beiden Institute aber erneut unter Druck bringen.

Speziell bei der Commerzbank-Aktie ist eine Übernahme zumindest teilweise schon eingepreist – wer der Trading-Empfehlung des AKTIONÄR gefolgt ist, sollte daher in den kommenden Tagen besonders wachsam sein. Die Aktie der Deutschen Bank steht derweil ohnehin nur auf der Beobachtungsliste.

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