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Jetzt wird es heiß: Darauf kommt es bei DAX und Co kurzfristig an

Jetzt wird es heiß: Darauf kommt es bei DAX und Co kurzfristig an
Foto: Börsenmedien AG
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Michael Schröder 02.06.2015, 08:20 Michael Schröder

Das Thema Griechenland wird auch heute die Schlagzeilen beherrschen. Die angestiegene Schwankungsbreite der vergangenen Tage zeigt, wie nervös die Anleger angesichts des anhaltenden Pokers um die Zukunft Griechenlands sind. Die Ungewissheit ist der perfekte Nährboden für Gerüchte und Spekulationen – und die sorgen beim DAX für zum Teil heftige Ausschläge in beide Richtungen.

Die Zeit wird knapp für Athen: Griechenland muss trotz leerer Kassen bis Freitag, 5. Juni, 300 Millionen Euro an den Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückzahlen. Insgesamt sind im Juni etwa 1,55 Milliarden Euro beim IWF fällig. Während sich Athen zuversichtlich zeigte, eine Übereinkunft mit den Geldgebern zu erzielen, dämpften die Verhandlungspartner bisher die Hoffnung auf eine rasche Einigung über weitere Finanzhilfen.

Gerüchte über eine Einigung zwischen EU-Vertretern und dem IWF sowie Vertretern der griechischen Regierung wechseln sich mit den entsprechenden Dementis ab. Bislang ist die Einigung mit den Gläubigern ausgeblieben und die beiden Seiten bezichtigen sich gegenseitig, die Verhandlungen zu blockieren. Immer mehr Experten schließen deshalb einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone ("Grexit") nicht aus. Die anhaltende Unsicherheit setzt dem DAX kräftig zu.

Für Kursausschläge dürften zudem Konjunkturdaten aus den USA sorgen. Diese könnten Befürchtungen hinsichtlich eines baldigen Endes des Billiggeldes der US-Notenbank Fed - also des Zeitpunkts einer ersten Zinserhöhung nach der Finanzkrise - mildern oder anheizen. Daher richten sich die Blicke zur Wochenmitte auf den Konjunkturbericht der Fed. Gute Daten könnten als Hinweis auf eine zeitnahe Zinserhöhung und damit früher versiegendes Billiggeld interpretiert werden, das in den vergangenen Jahren auch die Aktienmärkte angetrieben hatte. Höhepunkt ist aber der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Die Daten sind wichtig, weil die US-Notenbank ihre Zinsentscheidung stark vom Arbeitsmarkt abhängig macht.

Auf der Agenda stehen zudem europäische Verbraucherpreise am Dienstag sowie zur Wochenmitte der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB). Commerzbank-Experte Michael Schubert geht davon aus, dass EZB-Präsident Mario Draghi auf der anschließenden Pressekonferenz betont, dass die Notenbank ihr bis September 2016 laufendes, milliardenschweres Anleihenkaufprogramm (QE) vollständig umsetzt. Die Geldschwemme der EZB und der auch dadurch ausgelöste Kursverfall des Euro zählten zu den wichtigsten Treibern der Rekordjagd am deutschen Aktienmarkt bis Mitte April.

Auf Unternehmensseite geht es in der neuen Woche hingegen eher ruhig zu, nachdem die Berichtssaison gelaufen ist. Solange das Thema „Griechenland“ nicht vom Tisch ist, ist ein neuer Anlauf in Richtung des Allzeithochs um 12.390 Punkte erst einmal vom Tisch. Nach unten rücken die Unterstützungen bei 11.380 und 11.200 Zählern wieder in den Fokus. Die Volatilität wird in jedem Fall bleiben.

(Mit Material von dpa-AFX)

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