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31.05.2018 Benedikt Kaufmann

Ist Nvidia seinen Preis wert?

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Bei Nvidia läuft es rund: Ein bombenstarkes Grafikchip-Geschäft und eine langfristige Zukunftsvision treiben die Aktie auf immer neue Rekordhochs. Ist sie den hohen Preis wert?

Alleine im laufenden Jahr legte die Aktie des Grafikchip-Herstellers Nvidia um 30 Prozent zu. Zwar erlebte das Papier Ende März einen kleinen Rücksetzer, nachdem der Konzern ankündigte, die Tests für das autonome Auto vorläufig einzustellen. Doch auch diese Meldung bremste die Rallye nur kurz: Am 10. Mai erreichte die Aktie ein neues Rekordhoch bei 260,50 Dollar.

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Die Zahlen, die Nvidia zum ersten Quartal veröffentlichte, setzten die Aktie zwar erneut leicht unter Druck. Die Umsätze stiegen um 66 Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar – die Gewinne je Aktie sogar um 151 Prozent auf 1,98 Dollar. Ein herausragendes Ergebnis. Dennoch führten Sorgen um die Nachhaltigkeit des Krypto-Geschäfts, das zu großen Teilen für das Ausnahmequartal verantwortlich war, zu Gewinnmitnahmen. Die Unternehmensführung kündigte an, dass aufgrund der fallenden Krypto-Preise im nächsten Quartal nur noch mit Umsätzen von rund 3,1 Milliarden Dollar zu rechnen sei.

An dieser Stelle von einer Schwäche der Nvidia-Aktie zu sprechen, wäre jedoch weit hergeholt. Denn Nvidia macht aktuell alles richtig: In der Branche verfügt der Grafikkarten-Konzern über einen Vorsprung in Sachen Markenbekanntheit und Technologie. Die Grafikchips des Konkurrenten AMD können im High-End-Bereich nicht mit Nvidia mithalten. Das alleine rechtfertigt jedoch nicht das „hohe“ KGV von 32 für das Geschäftsjahr 2019 (bis 31.01.2019).

Die Aktie lebt von Zukunftsvisionen, wie der Vortrag von Nvidia-CEO Jensen Huang am Dienstag auf der GPU Technology Conference zeigt. Der Visionär stellte eine Zukunft vor, in der Grafikchips nicht nur für Videospiele und Rendering eingesetzt werden. Huang will die GPU als die optimale Lösung im Bereich High Performance Computing (KI, Autonomes Fahren, wissenschaftliche Simulation) etablieren. So stellte er die Cloud-Server-Plattform HGX-2 vor, in der 16 Tensor GPUs im Verbund eine Rechenleistung von zwei Petaflops bieten. Mit dieser Plattform wolle man Unternehmenskunden – in Zeiten, in denen immer mehr Rechenpower benötigt wird und sich CPU-Skalierung verlangsamt – eine bessere Alternative bieten, so der Nvidia-Chef. Mit Lenovo, Quanta, Supermicro und Wiwynn hat der Konzern bereits einige Server-Hersteller für sein neues Unterfangen ins Boot geholt.

Mit dieser Zukunftsvision und entsprechenden Investitionen gibt sich der Grafikchip-Hersteller das Potenzial auch in Zukunft rasant weiterzuwachsen. Laut Nvidia liegt das Marktpotenzial im Jahr 2020 bei 15 Milliarden Dollar. Platziert sich Nvidia auf diesem Markt ebenfalls als Marktführer, dürfte die „hohe“ Bewertung im Rückblick günstig erscheinen. DER AKTIONÄR meint: Die Vision könnte aufgehen – die Aktie bleibt ein Kauf.

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