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29.07.2018 Jochen Kauper

Ist bei Gold der Boden gefunden?

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Gold

Noch in den ersten Monaten des laufenden Jahres sah es danach aus, als könne Gold wieder an alte Glanzzeiten anknüpfen. Zumindest war das Edelmetall mehrmals kurz davor, den Widerstand bei 1.350 Dollar je Unze zu durchbrechen. "Diese Hoffnungen haben mittlerweile einen argen Dämpfer erlitten, denn aktuell notiert die Unze wieder an der 1.250-Dollar-Marke. Für viele Goldbullen ist das eine bittere Enttäuschung, da sich einige Einflussgrößen zuletzt im Sinne von Gold entwickelt haben", sagt Dirk Heß von der Citigroup Global Markets Europe.

"So ist der US-Dollar seit Mitte Mai auf einen Seitwärtskurs eingeschwenkt. Und auch an den Rentenmärkten sind die Zinsen für US-Staatsanleihen zuletzt wieder etwas zurückgekommen",  so Heß weiter. "Auf der anderen Seite haben die Ängste vor einer neuen Eurokrise spürbar abgenommen, nachdem die neue Regierung in Italien aus der rechtspopulistischen Lega und der Protestbewegung Fünf Sterne (Cinque Stelle) mittlerweile einen deutlich moderateren Ton hinsichtlich des Verbleibs des Landes in der Eurozone anschlägt. Und auch am anderen Ende der Welt hat sich der Konflikt zwischen Nordkorea und den USA nach dem Friedensgipfel entspannt. Beides hat dafür gesorgt, dass Gold als Krisenwährung an Attraktivität verloren hat", sagt Heß.

Tritt die Fed auf die Bremse?
Es wird spannend zu sehen, welche Richtung der Goldpreis in den kommenden Wochen einschlagen wird. "Für Impulse könnte ausgerechnet die Geldpolitik der US-Notenbank Fed sorgen. Bislang gehen die Märkte davon aus, dass die Fed aufgrund der boomenden US-Konjunktur die Leitzinsen in diesem Jahr noch zwei Mal erhöhen wird. Diese Zinserwartungen könnten sich jedoch als übertrieben erweisen. Zum einen, weil die protektionistische Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump negative Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum haben könnte. Zum anderen, weil der Renditevorsprung von langlaufenden gegenüber kurzfristigen US-Staatsanleihen immer geringer wird. Sollte die Zinskurve invertieren, also ins Negative drehen, wäre das für viele Marktteilnehmer ein Alarmsignal, weil dadurch in der Vergangenheit häufig eine Rezession angekündigt wurde. Von beidem dürfte die Fed wohl nicht unbeeindruckt bleiben", sagt Heß.

Gold bei 1.500 Dollar?
Dass sich der Goldpreis wieder nach oben orientiert, ist die Einschätzung der renommierten Research-Gesellschaft GFMS, einer Tochter von Thomson Reuters. In ihrem „Gold Survey 2018“ erachten es die Experten für möglich, dass der Goldpreis noch in diesem Jahr bis auf 1.500 Dollar klettert – zumindest zwischenzeitlich. "Das wäre der höchste Stand seit Anfang 2013. Sie verweisen dabei auf eine anziehende Nachfrage durch Finanzinvestoren. Darüber hinaus erwarten sie positive Nachfrageeffekte von Seiten der Notenbanken. Demnach könnte vor allem die chinesische Zentralbank PBC wieder verstärkt als Goldkäufer auftreten, da diese seit Oktober 2016 keine Reserveanpassung mehr vorgenommen hat. Im Falle des GFMS-Szenarios würde es Sinn machen, sich bei Gold auf der Long-Seite zu positionieren. Ob ein Preis von 1.500 US-Dollar je Unze in den kommenden Monaten allerdings tatsächlich realistisch ist, erscheint zumindest fragwürdig. Zur Erinnerung: Schon mehrmals in diesem Jahr hat sich ein zu großer Optimismus bei Gold für Trader als wenig hilfreich erwiesen", sagt Dirk Heß von der Citigroup Global Markets Europe

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