IonQ: „Die Ära der Quantenüberlegenheit steht unmittelbar bevor“

Niccolo de Masi, CEO des Quantencomputing-Spezialisten IonQ, hat in einem Interview mit CNBCs-Show-Host Jim Cramer für Aufsehen gesorgt. Seine Prognose: Die technologische Revolution durch Quantencomputer stehe demnach kurz bevor. Und auch jüngsten Berichten zufolge ist das Wachstumspotenzial gigantisch.

„Die Ära der sogenannten Quantenüberlegenheit steht unmittelbar bevor“, so de Masi. „Wir sprechen hier von Quartalen und sehr wenigen Jahren. Das begeistert die Leute natürlich, denn wir werden in der Lage sein, Dinge zu tun, die jeden Bereich der angewandten Wissenschaft unterstützen.“

Der globale Quantencomputing-Markt wird aktuell auf rund 1,3 bis 1,4 Milliarden Dollar geschätzt. Laut Barron’s, McKinsey und BCG soll das Marktvolumen aber bereits im Jahr 2040 auf 45 bis 170 Milliarden Dollar anwachsen.

Wettlauf der Giganten

Damit rückt IonQ ins Rampenlicht eines Sektors, in dem sich auch Tech-Giganten wie Alphabet, Microsoft, Amazon und IBM tummeln. Diese investieren, ebenso wie die US-Regierung, Millionen in die Entwicklung der Zukunftstechnologie. Das Ziel: Probleme lösen, die für klassische Computer zu komplex sind. Zusätzlichen Schub erhielt die Branche zuletzt durch bullishe Kommentare von Nvidia-Chef Jensen Huang, der von einem „Wendepunkt“ für das Quantencomputing sprach und andeutete, dass praktische Anwendungsfälle schneller kämen als erwartet.

Durchbrüche in der Medizin

De Masi verdeutlichte das immense Potenzial am Beispiel der Gesundheits- und Pharmaindustrie. Er verwies auf eine Partnerschaft seines Unternehmens mit Nvidia, AWS und dem Pharmariesen AstraZeneca für ein Forschungsprojekt zur Medikamentenentwicklung. Die Betrachtung von Molekülen durch eine „Quantenlinse“ werde zu Durchbrüchen bei der Entdeckung neuer Wirkstoffe führen, so die Vision des CEOs.

Geopolitische Dimension

Doch es geht nicht nur um wissenschaftlichen Fortschritt, sondern auch um geopolitische und sicherheitsrelevante Aspekte. De Masi positioniert IonQ als zentralen Akteur im globalen Wettlauf um die Vorherrschaft im Quantencomputing – insbesondere im Rennen gegen China um die Entschlüsselung des weit verbreiteten RSA-Verschlüsselungsalgorithmus.

„Wir glauben, dass wir für die westliche Welt fast im Alleingang gegen China um die Fähigkeit zur RSA-Entschlüsselung rennen“, erklärte de Masi. „Und wenn das passiert, wird natürlich jeder unsere Quanten-Netzwerkausrüstung benötigen, um sicherzustellen, dass die Welt, wie wir sie kennen, und die Zivilisation, wie wir sie kennen, weiterbesteht.“

Hinweis: Die IonQ-Aktie hat der Hot Stock Report bereits in der Ausgabe 06/24 empfohlen und liegt mit der Position bereits 292 Prozent im Plus.