Der kriselnde Chip-Riese Intel hat am Donnerstag nach US-Börsenschluss seine Zahlen für sein erste Quartal vorgelegt. Sowohl Umsatz als auch Gewinn konnten hier die Erwartungen übertreffen. Allerdings sorgte der Chipkonzern mit seiner Umsatzprognosen für das laufende Jahr für eine Enttäuschung. Die Aktie verlor nachbörslich deutlich.
Von Januar bis März dieses Jahres erzielte Intel einen Umsatz von 12,7 Milliarden Dollar, war über den Erwartungen der Analysten lag, die mit einem Rückgang auf 12,3 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Der Gewinn je Aktie überraschte mit 0,13 Dollar ebenfalls positiv. Hier hatten Analysten im Vorfeld lediglich mit 0,01 Dollar gerechnet. Dies reichte jedoch nicht, dass die Aktie den positiven Verlauf des regulären Handels fortsetzen konnte. Intel war mit einem Plus von 4,4 Prozent auf 21,49 Dollar aus dem Handel gegangen. Nachbörslich verlor das Papier jedoch deutlich. Mehr als fünf Prozent ging es hier nach unten auf 20,39 Dollar.
Belastet hat hier ein enttäuschender Ausblick auf das laufende zweite Quartal. Intel rechnet hier mit Umsätzen im Bereich von 11,2 bis 12,4 Milliarden Dollar. Analysten hatten sich hier mit 12,8 Milliarden Dollar mehr erhofft. Befürchtungen bezüglich der Zölle hätten Kunden dazu veranlasst, Intel-Chips auf Vorrat zu kaufen, was den Umsatz im ersten Quartal steigerte, sagte CFO David Zinsner. Das Unternehmen erwartet nun, dass das zweite Quartal davon negativ betroffen sein wird. „Die sehr fluiden Handelspolitiken in den USA und darüber hinaus sowie regulatorische Risiken haben die Wahrscheinlichkeit eines wirtschaftlichen Abschwungs erhöht, wobei die Wahrscheinlichkeit einer Rezession wächst“, sagte Zinsner in einer Telefonkonferenz mit Analysten. „Dies macht es schwieriger, die Leistung für das Quartal und das Jahr vorherzusagen.“ Gleichzeitig kündigte der neue Konzernchef Lip-Bu Tan Kostensenkungen und einen Stellenabbau mit "sehr harten Entscheidungen" an.
Die Aktie von Intel war zuletzt wieder bis an eine wichtige Widerstandszone heran gelaufen. Zwischen 22 und 23 Dollar verlaufen sowohl die 50-Tage-Linie als auch die 200-Tage-Linie. Mit dem jüngsten Rücksetzer ist ein Ausbruch nun aber erst einmal vertagt. Investierte Anleger beachten den vom AKTIONÄR empfohlenen Stopp bei 15,00 Euro.