Nach dem langen Wochenende und dem Kursrutsch am Donnerstag dürfte sich bei den deutschen Anlegern zum Wochenstart zunächst die steigenden Notierungen an der Wall Street nach dem US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag positiv auswirken. Wegen des Tags der Deutschen Einheit können Börsianer hierzulande erst am Montag darauf reagieren. Damit dürfte es zumindest eine freundliche Handelseröffnung geben.
Es spricht einiges dafür, dass
DAX und Co im weiteren Verlauf weiter unter Druck stehen werden. "Ein Blick auf die fundamentalen Kurstreiber macht für die nächsten Wochen wenig Hoffnung auf nachhaltig steigende Notierungen", so der Tenor auf dem Parkett. Das abschwächende Weltwirtschaftswachstum und das bevorstehende Ende der geldpolitischen Geschlossenheit der Notenbanken drücken auf dei Stimmungsbremse.
Kapitalmarktexperte Robert Halver von der Baader Bank hat noch mehr Risikoherde ausgemacht: „Neben den chronischen geopolitischen Krisen sehen sich die Aktienmärkte nun auch mit der Angst vor einer Eskalation der Gewalt in Hongkong beziehungsweise einer Ausweitung der Proteste auf Gesamt-China sowie vor einem Auftreten von Ebola auch in den USA konfrontiert."
Doch damit nicht genug: Am Mittwoch eröffnet der Aluminium-Hersteller Alcoa die Bilanzsaison in den USA. Die heimischen Top-Konzerne folgen dann mit einem Abstand von rund zwei Wochen. Die Prognosen für die Gewinnsteigerungsraten sind sehr hoch - das Entäuschungspotenzial damit enorm.
Bei der
Commerzbank besteht die Gefahr, dass die Aktie in ihrem Abwärtstrendkanal weiter nach unten läuft. Für konservative Anleger drängt sich ein Kauf derzeit nicht auf. Bei der
Deutschen Bank besteht immer noch das große Problem der Rechtsstreitigkeiten. Allerdings ist die Aktie mit einem 2015er-KGV sehr günstig bewertet. DER AKTIONÄR bleibt bei seinem Kursziel von 35 Euro, der Stopp sollte bei 21,50 Euro gesetzt werden.
In der vergangenen Handelswoche ist die Aktie des Chemieriesen
BASF erneut unter Druck geraten. Seit dem Mehrjahreshoch im Juni hat sich der DAX-Titel sehr enttäuschend entwickelt. Der Abwärtstrend ist bedrohlich. Am 24. Oktober legt der Konzern seine Quartalszahlen vor – Kurse unter 70 Euro sind dann noch einmal möglich. Langfristig bleibt der Weltkonzern aber top, die niedrigen Kurse können dann zum Einstieg genutzt werden.
DER AKTIONÄR hat bereits erklärt, dass der Ausbruch über die 9-Euro-Marke bei
Infineon nicht ausreichend Käufer angelockt hat. Nun stellt sich die Frage, ob die Unterstützung im Bereich von 8,00 Euro ausreichend halt gibt und die DAX-Aktie wieder nach oben drehen kann.
Das charttechnische Fazit bleibt: Investierte Anleger bleiben dabei. Spekulativ orientierte Anleger können das aktuelle Niveau sogar zum Aufbau einer Trading-Position nutzen. Ein Stopp bei 7,80 Euro sichert die Position nach unten ab.
Bei
Nordex fehlt derzeit auch der notwendige Rückenwind. Die Geschäfte laufen gut. Der positive Newsflow wird anhalten. Nachdem Rücksetzer bis auf 13 Euro ging es auch mit der Aktie wieder nach oben. Bei 14,50 Euro sitzt die Aktie allerdings fest. Nur ein freundlicher Gesamtmarkt kann dem Papier zu einer überdurchschnittlichen Performance verhelfen. Sollte es noch einmal zu außergewöhnlich starken Rücksetzern kommen, greifen Anleger zu.
Fundamental ist die Nordex-Story intakt!
Die Aktie der Startup-Schmiede
Rocket Internet ist am vergangenen Donnerstag schwach an der Börse gestartet. Nach einem ersten Kurs exakt auf dem Ausgabepreis von 42,50 Euro ging das Papier auf Talfahrt. Am Ende verabschiedete sich die Aktie bei 27,50 Euro aus dem Handel. Bei
Zalando sah es ähnlich schwach aus. Bereits am Mittwoch war der Online-Händler ohne Kursgewinne an der Börse gestartet. Die Aktie schloss nach einem ersten Kurssprung exakt auf dem Ausgabepreis von 21,50 Euro. Am Donnerstag fiel sie um weitere 13,5 Prozent auf 18,66 Euro. Im Tief ging es sogar bis auf 18,31 Euro runter.
DER AKTIONÄR sieht derzeit keinen Handlungsbedarf bei den beiden Neuligen.
(Mit Material von dpa-AFX)