Es ist ein wirklich beeindruckender Lauf: Innerhalb der vergangenen neun Monate hat sich der Aktien von Heidelberg Materials mehr als verdoppelt. Dies baut natürlich einen gewissen druck auf den Konzernvorstand auf, der an diesem Donnerstag (31. Juli) die Zahlen für das zweite Quartal des laufenden Jahres vorlegen wird und dabei nicht enttäuschen sollte.
Grundsätzlich dürfte man über weiteres Wachstum berichten. "Wir erleben derzeit eine beispiellose Welle an Investitionen", erklärte kürzlich Heidelberg-Materials-CEO Dominik von Achten erst jüngst. Wichtige Megatrends weltweit - wie Ausgaben für Energiewende, Infrastruktur, Wohnungsbau und Rüstung sowie für die Digitalisierung mit rasant steigendem Bedarf an Rechenzentren - treiben dem Manager zufolge die Nachfrage an.
Derzeit passt das Unternehmen aber wegen des deutlichen Absatzrückgangs bei Zement in Europa sowie der verstärkten Ausrichtung des Zementportfolios hin zu CO2-reduzierten Produkten seine Herstellung in mehreren Werken an. So wurde im Zementwerk Hannover und im nordspanischen Werk Añorga jeweils die Klinkerproduktion im Sommer eingestellt. Die französischen Werke in Beffes und Villiers-au-Bouin sollen im Oktober 2025 geschlossen werden.In den kommenden Jahren will der Baustoffkonzern profitabler werden. Bis 2030 soll der operative Gewinn (bereinigtes Ebit) im Schnitt jährlich um 7 bis 10 Prozent wachsen. 2024 legte das operative Ergebnis um sechs Prozent auf 3,2 Milliarden Euro zu. Für 2025 erwartet der Vorstand ein operatives Ergebnis von 3,25 bis 3,55 Milliarden Euro.
Währenddessen setzt das Unternehmen weiterhin auf den nordamerikanischen Markt. So haben die Heidelberger im April Giant Cement übernommen, einen Zementhersteller an der Ostküste der USA mit starkem Fokus auf den Einsatz von aus Abfällen gewonnenen Sekundärbrennstoffen. Im vergangenen Jahr hatte Heidelberg Materials alleine in den USA fünf Unternehmen gekauft. Hinzu kam eine Firma in Kanada.
Allerdings richten sich die Blicke auch auf die von der Bundesregierung geplanten Milliarden-Investitionen in die Infrastruktur. Die Aktie des Konzerns hat sich seit dem Jahreswechsel um zwei Drittel verteuert.
Bei Heidelberg Materials läuft es weiterhin rund. Und auch die mittel- bis langfristigen Aussichten sind durchaus gut. Wer bei dem immer noch relativ günstig bewerteten DAX-Titel bereits investiert ist, kann nach wie vor dabeibleiben. Der Stoppkurs kann vorerst noch bei 132,00 Euro belassen werden.
Enthält Material von dpa-AFX
28.07.2025, 11:44