Bei Twitter kocht die Gerüchteküche – wieder einmal. Seit Freitag machen Spekulationen die Runde, der japanische Beteiligungsriese Softbank sei an einer Übernahme interessiert. Die Twitter-Aktie reagierte mit einem Kursanstieg um sieben Prozent. Die Sache hat aber einen Haken.
Enormer Schuldenberg
Jetzt also die Softbank. Japans größte Beteiligungsgesellschaft (Sprint, Alibaba, ARM Holdings) soll ein Auge auf Twitter geworfen haben. Aktuell müsste Softbank – ohne Prämie – für Twitter rund 13 Milliarden Dollar auf den Tisch legen und damit 25 Prozent weniger als noch vor zwei Wochen, als der Kurznachrichtendienst im Zuge ähnlicher Gerüchte mit in der Spitze 18 Milliarden Dollar bewertet worden war.
Doch noch ein Happy End für Twitter? Das klingt zu schön um wahr zu sein und ist es wohl auch. Barron's Tech Trader hat das Gerücht zurückverfolgt und schreibt: "Flyonthewall relates that traders are asserting the price action is because of Softbank rumors, without noting any specific sources."
Im Klartext: Das Wirtschaftsblog Flyonthewall hat das Gerücht bei Tradern aufgeschnappt. Anleger sollten zudem bedenken: Softbank hat gerade erst den Chip-Hersteller ARM Holdings für 32 Milliarden Dollar übernommen. Ein weiterer Milliardendeal könnte das mit 120 Milliarden Dollar verschuldete Unternehmen wohl nicht ohne weiteres stemmen.
Fazit: Klar, dass die frustrierten Twitter-Investoren eine Übernahme herbeisehnen. Das Gerücht scheint aber weit hergeholt – zu weit. Die Aktie bleibt weiterhin nur etwas für sehr risikofreudige Anleger.