++ Rekord-Dividenden: Jetzt abkassieren! ++
Foto: Shutterstock
14.12.2020 Thorsten Küfner

Gazprom: Ein sehr guter Kontraindikator

-%
Gazprom

Wie das unwürdige Schauspiel rund um die Präsidentschaftswahl gezeigt hat, hat die US-Regierung und natürlich speziell Donald Trump durchaus Probleme beim Eingestehen von Niederlagen. Seit vergangener Woche sind nun objektiv betrachtet die Chancen für eine Fertigstellung von Nord Stream 2 deutlich gestiegen. Im Weißen Haus ist man hingegen mal wieder anderer Meinung. 

So gibt die US-Regierung der umstrittenen deutsch-russischen Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 trotz der Fortsetzung der Bauarbeiten keine Chance mehr. Ein hochrangiger US-Regierungsvertreter teilte am Freitag auf dpa-Anfrage mit, das Nord-Stream-2-Konsortium mache "eine furchtbar große Sache" um den Bau eines 2,6 Kilometer langen Leitungsabschnitts.

Es handele sich um "ein Rohr (Anmerkung der Redaktion: es sind genaugenommen zwei Röhren), das niemals russisches Gas transportieren wird. Wenn Nord Stream 2 das Projekt wirklich fertigstellen könnte, hätten sie es schon längst getan." Es sei nicht einmal klar, wer den Bau versichere. Das Unternehmen mache dazu keine Angaben. 

Nach einjähriger Unterbrechung gab Nord Stream 2 am Freitag bekannt, dass der Bau Pipeline weitergehe. Die USA halten den Druck auf am Bau beteiligte Firmen hoch. Das US-Repräsentantenhaus stimmte am Dienstag dem Gesetzespaket zum Verteidigungshaushalt zu, das auch eine Ausweitung der angedrohten Sanktionen im Zusammenhang mit dem Nord-Stream-2-Projekt vorsieht. Eine Abstimmung im Senat über das Gesetzespaket steht bevor. Schon jetzt können US-Sanktionen gegen bestimmte Unternehmen im Zusammenhang mit den Spezialschiffen verhängt werden, die die Rohre verlegen. Die US-Regierung kritisiert, dass sich Deutschland mit der Gas-Pipeline in Abhängigkeit von Russland begeben würde.

Nach all den zum Teil furchtbaren Fehlprognosen der US-Regierung – allen voran beim Thema Corona – besteht für Gazprom-Aktionäre eher wenig Grund zur Sorge. Die Chancen, dass Nord Stream 2 fertiggestellt wird, stehen mittlerweile wieder relativ gut. Die Aktie bleibt aber natürlich weiterhin ein heißes Eisen und daher nur für mutige Anleger geeignet. Diese sollten den Stopp auf 3,40 Euro nachziehen. 

Mit Material von dpa-AFX

Gazprom (WKN: 903276)

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Gazprom - €

Buchtipp: Modern Money Theory

Manche Ökonomen halten die Modern Money Theory (MMT) nicht nur für die Weiterentwicklung der Thesen von John Maynard Keynes, sondern auch für das richtige oder sogar einzige Rezept für erfolgreiche Finanzpolitik des 21. Jahrhunderts. Andere, wie etwa Paul Krugman, kritisieren sie scharf und warnen vor Hyperinflation. Kann man die Thesen der MMT mit „Mehr Staat, weniger Markt“ angemessen beschreiben? Haben die Ökonomen recht, die wollen, dass sich Geldpolitik an Beschäftigungszielen orientiert? Der passende theoretische Rahmen für Geldpolitik in unserer Zeit oder nur alter Wein in neuen Schläuchen – Kater garantiert? Wer mitreden will, der muss verstehen. Wer verstehen will, dem empfehlen wir diese Einführung ins Thema.

Modern Money Theory

Autoren: Wray, L. Randall
Seitenanzahl: 496
Erscheinungstermin: 06.10.2022
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-852-7

Jetzt sichern