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GameStop: Profi wirft entnervt das Handtuch

GameStop: Profi wirft entnervt das Handtuch
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Martin Weiß 28.06.2021, 21:35 Martin Weiß

Man liebt ihn, oder nicht, dazwischen gibt es nichts. Die Rede ist von GameStop, dem traditionsreichen Games-Filialisten mit Turnaround-Phantasie. Um mehr als 1.000 Prozent ist die Aktie 2021 im Wert gestiegen, allen Unkenrufen und verbalen Knüppeln von Hedgefonds und Kritikern zum Trotz. Zuletzt ging es mit dem Papier allerdings wieder abwärts. Jetzt zieht ein Analyst Konsequenzen.

An GameStop scheiden sich die Geister: Kann der Konzern, der mit dem Handel von PC- und Konsolenspielen und entsprechendem Merchandising-Nippes sein Geld verdient, das Ruder herumreißen und zukünftig profitabel werden? Vielleicht, wenn es gelingt, das Filialgeschäft mit einem funktionierenden E-Commerce-Konzept zu kombinieren.

Aus diesem Grund hat sich das Unternehmen gleich zwei Top-Manager von Amazon ins Haus geholt, denn die sollten wissen wie es geht.

Colin Sebastian hingegen ist skeptisch, viel mehr aber offenbar genervt: von der enormen Volatilität der Aktie, der Einflussnahme der Reddit-Trader und einer aus seiner Sicht wenig nachvollziehbaren Firmenstrategie.

Am Montag hat der Analyst beim US-Analystenhaus Baird nun die Konsequenz gezogen: "Wir setzen unser Rating und unser Kursziel vorübergehend aus, bis das Unternehmen die Geschäftsstrategie des neuen Managements klarer formuliert hat, was es den Investoren auch ermöglichen sollte, den inneren Wert des Unternehmens und die Aussichten für die künftige Generierung des freien Cashflow besser einzuschätzen", schrieb der Aktienprofi an die Kunden.

Weiter heißt es in der Mitteilung: "Der Aktienkurs ist stärker an Einflüsse der sozialen Medien und anderen Dingen gebunden, die es zumindest kurzfristig schwierig machen, eine vernünftige Empfehlung auszusprechen."

Autsch!

Zieht Sebastian den Schwanz ein? Mit dieser Einschätzung tut man dem Analysten unrecht. Als einer von nur noch drei Analysten hat der Baird-Mann GameStop gecovert. Anfang 2019 empfahl er die Aktie zum Kauf, in den Monaten darauf vergab er einige Mal ein "Halten" für die Titel, zuletzt Ende März.

An der Wall Street ist man von Sebastians Rückzug wenig beeindruckt, die Aktie von GameStop steigt um zwei Prozent auf 213 Dollar. Auf dem aktuellen Niveau bringt es das Unternehmen auf einen beeindruckenden Börsenwert von 15 Milliarden Dollar. Es wird Zeit, dass das neue Management seine Pläne kommuniziert. Ein bisschen E-Commerce könnte da zu wenig sein.

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