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GAGFAH verzichtet auf WOBA-Verkauf - Kommt es zur Übernahme?

GAGFAH verzichtet auf WOBA-Verkauf - Kommt es zur Übernahme?
Foto: Börsenmedien AG
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Thomas Bergmann 05.02.2013 Thomas Bergmann

Der Immobilienkonzern GAGFAH verzichtet urplötzlich auf den Verkauf der Dresdner Wohnungsbaugesellschaft WOBA, ohne auf die Gründe näher einzugehen. In den Augen des AKTIONÄRs könnte sich möglicherweise ein Merger im Immobilienmarkt anbahnen.

GAGFAH hat am Montagabend gemeldet, dass der Konzern die rund 38.000 WOBA-Wohnungen in Dresden behält. Das einst für deren Kauf aufgenommene Bankdarlehen in Höhe von rund einer Milliarde Euro werde refinanziert und der Verkauf der Wohnungen nicht weiter verfolgt, teilte das Unternehmen mit.

Ursprünglich wollte GAGFAH das Portfolio bis Jahresende 2012 verkaufen. In diesem Jahr werden Schulden fällig. Ein Händler wertete die Nachricht allerdings eher leicht positiv, da das Unternehmen bei den 2013 anstehenden Refinanzierungen vorankomme. Insgesamt kam die Entscheidung aber für ihn auch nicht überraschend. Am Markt sei nach den jüngsten Berichten ebenfalls darauf gesetzt worden, dass GAGFAH das Immobilienportfolio nicht verkaufe, sondern es refinanziert.

Fusion mit Deutsche Wohnen?

Möglicherweise hatte GAGFAH andere Beweggründe für den Rückzieher. Wie die Analysten von Close Brothers Seydler Research vor Kurzem geschrieben haben, könnte eine Fusion mit der ebenfalls im MDAX notierten Deutsche Wohnen AG anstehen. Ins Bild passt, dass sich die Deutsche Wohnen erst vor Kurzem frisches Kapital besorgt hat. Außerdem wird dem GAGFAH-Großaktionär Fortress (65,7 Prozent) nachgesagt, dass er sich von seinem Investment trennen könnte, nachdem GAGFAH keine Dividende mehr ausschüttet.

Für eine Fusion sprechen weitere Gründe, so die Experten: eine große regionale Überschneidung und damit großes Synergiepotenzial, die Fokussierung beider Unternehmen auf das mittlere Preisssegment und der Discount von GAGFAH auf den NAV.

Der Haken bei der Sache: GAGFAH muss bis August 3,5 Milliarden Euro umschulden in diesem Jahr. 1,3 Milliarden Euro stehen 2014 an.

Spekulation wert

Unabhängig von den Übernahmespekulationen ist der Rückzieher von GAGFAH nachvollziehbar, da sich das Umfeld für Immobilienaktien in den vergangenen zwölf Monaten dramatisch verbessert hat. Es sollte dem Unternehmen auch gelingen, die Schulden zu refinanzieren. Vor diesem Hintergrund kann man eine kleine Position eingehen.

mit Material von dpa-AFX

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