Der Spezialchemiekonzern Evonik hat im ersten Quartal das Vorjahresergebnis leicht übertreffen können. So kletterte das EBITDA um sieben Prozent auf 560 Millionen Euro. Der Vorstand begründete die solide Entwicklung in einem schwierigen Marktumfeld mit Kostendisziplin, gestiegenen Verkaufsmengen und höheren Preisen im Tierfuttergeschäft.
Vorstandschef Christian Kullmann zeigte sich mit dem Geschäftsverkauf zufrieden, mahnte aber auch: „Wir sind gut ins Jahr gestartet. Doch die Gemengelage aus einem drohenden weltweiten Handelskrieg und bewaffneten Konflikten macht die Zukunftsplanung unsicherer denn je. Insbesondere für die zweite Jahreshälfte besteht das Risiko einer weiteren konjunkturellen Abschwächung.“ Während man beim in etwa stabil gebliebenen Umsatz mit 3,78 Milliarden Euro leicht unter den Prognosen der Analysten lag, übertraf der operative Gewinn die Markterwartungen etwas. Die bereinigte EBITDA-Marge erhöhte sich indes um einen Prozentpunkt auf 14,8 Prozent. Der Nettogewinn konnte von 156 auf 233 Millionen Euro deutlich gesteigert werden. Beim Cashflow ging es um 53 Prozent auf 195 Millionen Euro nach oben. Dementsprechend zufrieden zeigte sich Finanzchefin Maike Schuh: „Unsere Effizienzbemühungen greifen. Und das ist auch dringend nötig angesichts wieder aufflammender Konjunktursorgen. Je unvorhersehbarer das Umfeld, desto klarer muss unser Weg sein: Liefern, was wir an Verbesserungen versprechen.“
Trotz der Unsicherheiten aufgrund der "sich verschärfenden protektionistischen Handelspolitik der USA" bestätigt das Evonik-Management die Gewinnprognose für 2025, wonach weiterhin ein bereinigtes EBITDA von 2,0 bis 2,3 Milliarden Euro erwartet wird.
Die heutigen Zahlen haben es einmal mehr belegt: Evonik schlägt sich in einem schwierigen Marktumfeld relativ wacker. Denn die Essener sind breit und gut aufgestellt, etwa auch in weniger konjunktursensiblen Bereichen wie Tiernahrung. Zudem ist die Dividendenperle immer noch relativ günstig bewertet. Wer bei Evonik investiert ist, bleibt weiterhin mit einem Stoppkurs bei 16,00 Euro an Bord.