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08.08.2016 Werner Sperber

Euro am Sonntag: AstraZeneca holt sehr schnell auf

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Astrazeneca

Die Euro am Sonntag verweist auf Schätzungen der US-Investmentbank Leerink, wonach das Marktvolumen für Krebs-Immuntherapien im Jahr 2025 einen Betrag von weltweit 34 Milliarden Dollar erreichen wird. Derzeit werden mit herkömmlichen Krebs-Medikamenten rund 100 Milliarden Dollar pro anno umgesetzt. Anleger sollten keinesfalls auf neue Unternehmen setzen, denn die entwickeln alle ähnliche Technologien. Wer noch keinen großen Partner hat, dürfte schwerlich noch einen bekommen. Chancenreiche Firmen sind bereits an der Börse entdeckt worden und überbewertet. Die großen Bio/Pharma-Konzerne haben ihre Märkte bereits abgesteckt. Analysten schätzen, in den kommenden Jahren dürfte Bristol-Myers Squibb diesbezüglich beim Umsatzwachstum führend sein, gefolgt von Merck & Co sowie Roche. AstraZeneca und Pfizer/Merck KGaA bleiben nur ein geringer Marktanteil, wobei die Merck KGaA klein ist und aus dem Vertrag mit Pfizer vergleichsweise stark profitiert.

Die Euro am Sonntag erklärt, AstraZeneca hat in den vergangenen Jahren mit der Krebs-Immuntherapie-Pipeline enorm aufgeholt. Natürlich ist es ungewiss, ob alle Wirkstoffe zugelassen werden. Allerdings gilt das britische Unternehmen als Übernahmekandidat. Die Aktie ist mit einem KBV von 4,8 und einem KGV von 17 für das nächste Jahr bewertet. Risikobereite Anleger sollten die Anteile mit einem Kursziel von 70 Euro und einer Absicherung bei 48 Euro kaufen.

Nach teilweise atemberaubenden Erfolgen von Checkpoint-Inhibitoren bei schwer Krebskranken wollte jeder Krebs-Immuntherapien anbieten. Die jüngsten Biotechnologie-Unternehmen bis zu den größten Pharma-Konzernen forschen, arbeiten zusammen wurden gekauft, kaufen für diese Krebs-Immuntherapie. Das ist gut für die Patienten jedoch schlecht für die Anleger, denn in dem entstandenen Chaos wird es immer schwieriger zu beurteilen, welches Unternehmen am Ende erfolgreich sein wird oder ob sich die riesigen Gewinn-Erwartungen überhaupt erfüllen lassen. Derzeit werden bereits 16 voraussichtlich ähnlich wirkende Checkpoint-Inhibitoren klinisch getestet und weitere rund 50 in vorklinischen Studien. Dazu kommen noch einmal etwa 70 Wirkstoffe, welche andere Schlüsselstellen im Immunsystem zum Ziel haben und schließlich noch einmal Dutzende von ähnlichen Zelltherapie-Studien. Die Zukunft soll in Kombinations-Therapien verschiedener Inhibitoren und Wirkstoffe liegen, weshalb die bereits zugelassenen Checkpoint-Inhibitoren von Bristol-Myers Squibb, Merck & Co sowie Roche in insgesamt zirka 1.000 Studien erprobt werden. Richard Pazdur, Direktor der US-Zulassungsbehörde FDA, mahnt: „Wäre es nicht besser, wenn wir diese Mittel (diese ungeheuren Forschungs-Aufwendungen) in die Entwicklung völlig neuer Mechanismen stecken würden, anstatt alle aufs gleiche Pferd zu setzen? Doch die Konzerne werden noch mehr in die Forschung investieren, denn, wer zuerst ein Alleinstellungsmerkmal in einer speziellen Therapie nachweisen kann, hat einen Wettbewerbsvorteil. Nachzügler müssten deutlich bessere Ergebnisse vorweisen, um konkurrenzfähig zu sein. Die enorme Konkurrenz wird irgendwann auch die Preise drücken.

Die herkömmlichen Behandlungsmethoden bei Krebs sind die operative Tumorentfernung, die Therapie mit Chemikalien und die Therapie mit Strahlen. Bei der Immun-Therapie wird zwischen aktiver und der passiver Impfung unterschieden. Bei der aktiven Immunisierung bekommt der Patient Krebsimpfstoffe verabreicht, welche die Tumorzellen im besten Fall abtöten oder zumindest langsamer wachsen lassen. Bei der passiven Immunisierung bekommt der Patient Antikörper oder Teile von Antikörpern, welche sich an Tumorzellen binden und sie vernichten sollen. Bei der adoptiven Immuntherapie werden dem Patienten weiße Blutkörperchen entnommen, kultiviert und anschließend dem Patienten wieder gespritzt. Ein Immun-Checkpoint-Inhibitor ist ein Molekül, das einen Immun-Checkpoint hemmt. Ein Immun-Checkpont ist ein Protein, welches entweder entzündungs-fördernd oder entzündungs-hemmend wirkt.

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