++ Top-Aktien gegen die Mega-Inflation ++
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13.11.2012 Michael Herrmann

E.on-Aktie: Neue Kursziele am Tag des Grauens

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DAX

Mit einem satten Minus von über zwölf Prozent ist E.on auch am Nachmittag der mit Abstand größte Verlierer des DAX. Dazu tragen nun auch erste Reaktionen der Analysten bei. Diese haben die Kursziele gleich reihenweise zurechtgestutzt und die Aktie mehrfach abgestuft.

Die UBS hat das Kursziel für E.on nach den heutigen Quartalszahlen und dem skeptischen Ausblick von 17,50 auf 16,00 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Neutral" belassen. Analyst Patrick Hummel zeigte sich überrascht, dass E.on den Boden für die Dividende bei 1,10 Euro je Aktie nicht bestätigt hat. Dies könne an der Glaubwürdigkeit kratzen. Die Gewinnwarnung lasse auch negative Rückschlüsse auf RWE zu. Der E.on-Konkurrent wird morgen nachziehen und seine Zahlen für das dritte Quartal vorlegen.

Nicht in die Schwäche verkaufen

Hummel geht davon aus, dass E.on erst im Januar oder Februar neue Ziele veröffentlichen wird. Bis dahin dürfte die Unsicherheit die Aktie belasten. Dennoch sollten Anleger die Aktie laut Hummel nicht in die zu erwartende Kursschwäche hinein verkaufen, da sie selbst auf Basis seiner skeptischen Gewinnerwartungen nicht übermäßig teuer sei. Das gesenkte Kursziel gehe auf eine höhere Risikoprämie zurück.

National-Bank stuft ab

Steffen Manske von der National-Bank hat die Aktie des deutschen Energieriesen von "Halten" auf "Verkaufen" abgestuft. Die Überprüfung des mittelfristigen Ausblicks sei enttäuschend. Mit wirtschaftlichen Unsicherheiten und strukturellen Änderungen des Sektorumfeldes seien die Ziele Ergebnisziele für 2013 nicht mehr erreichbar. Die Abstufung beruhe vor allem darauf, dass Manske E.on aufgrund des niedrigen Strompreisniveaus, der Notwendigkeit zur Schulden zu reduzieren und der Umbaumaßnahmen vor großen Herausforderungen sieht. Diese könnten auch die zukünftigen Dividendenzahlungen beeinträchtigen.

15 statt 21 Euro

Die HSBC hat die Aktie von E.on nach der Aufhebung der Mittelfristziele von "Neutral" auf "Underweight" abgestuft und das Kursziel von 21,00 auf 15,00 Euro gesenkt. Der Versorger sei von einigen Marktentwicklungen überrascht worden und stehe nach seinen Beteiligungsverkäufen jetzt mit den falschen Unternehmensteilen im Gas- und Atomgeschäft dar, schrieb Analyst Adam Dickens in einer Studie vom Dienstag. Der Experte senkte seine Gewinnprognosen und erwartet eine Kürzung der Dividende im kommenden Jahr auf 0,90 Euro je Aktie.

JPMorgan bleibt neutral

JPMorgan hat die Einstufung für E.on nach Zahlen und einer Gewinnwarnung auf "Neutral" belassen. Es sei ohnehin klar gewesen, dass die Gewinnziele des Versorgers für die Jahre 2013 bis 2015 zu hoch gewesen seien, schrieb Analyst Vincent de Blic in einer Studie vom Dienstag. Negativ überrascht habe vielmehr die Ankündigung, dass auch die Dividende von 1,10 Euro je Aktie in Gefahr sei. Dies sei alles andere als ermutigend. Die Aktie dürfte noch stärker unter Druck geraten.

Kepler rät weiter zu reduzieren

Kepler hat die Aktien von E.on nach Aufhebung der Mittelfristziele auf "Reduce" mit einem Kursziel von 17 Euro belassen. Da sich seine Gewinnprognosen ohnehin am unteren Ende des jetzt kassierten Konzernziels für das kommende Jahr und um eine Milliarde Euro unter denen für das Jahr 2015 befunden hätten, könnte eine Kursschwäche eventuell schon eine Kaufgelegenheit darstellen, schrieb Analyst Ingo Becker in einer Studie vom Dienstag.

Mehr in DER AKTIONÄR

DER AKTIONÄR hat sich bereits zu den Zahlen des Energieversorgers geäußert und Die Quartalsbilanz des größten deutschen Energieversorgers hat die Erwartungen leicht übertroffen. Der etwas skeptischere Ausblick ist zwar nicht erfreulich, wurde aber bereits von vielen erwartet und durch die massiven Kursverluste der vergangenen Tage und Wochen mehr als eingepreist. Auch DER AKTIONÄR hat in der aktuellen Ausgabe (47/2012) das Kursziel etwas zurückgenommen und hält auch nach den Zahlen an dieser Einschätzung fest. Diese erhalten Sie wie gewohnt ab Mittwoch am Kiosk oder hier bereits als ePaper.

Mit Material von dpa-AFX

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