E.on-Aktie: Der nächste Milliarden-Schock droht

E.on-Aktie: Der nächste Milliarden-Schock droht
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Maximilian Völkl 12.09.2015 Maximilian Völkl

Eine schlimme Woche liegt hinter den Anlegern des DAX-Konzerns E.on. Im deutschen Leitindex waren die Papiere des Versorgers zuletzt mit Abstand der schwächste Wert. Am Mittwoch musste Konzernchef Johannes Teyssen verkünden, dass das Atomgeschäft bei E.on bleibe und hohe Abschreibungen die Bilanz ins Minus drücken würden. Nun drohen auch noch weitere Rückstellungen zur Finanzierung des Atomausstiegs.

Hintergrund der Debatte sind Befürchtungen aus der Politik, dass die Unternehmen für künftige Zahlungsverpflichtungen geringere Summen zurücklegen, als später tatsächlich anfallen. Die Differenz soll in der Zwischenzeit durch Zinserträge hereinkommen. Dem Handelsblatt zufolge rechnen die Konzerne bei diesen Rückstellungen in den Büchern derzeit mit Zinssätzen zwischen 4,0 und 4,7 Prozent. Angesichts der anhaltenden Niedrigzins-Phase sei es aber fraglich, ob Werte jenseits von vier Prozent realistisch seien.

Neue Belastungen drohen

Laut Handelsblatt werfen vom Bundeswirtschaftsministerium beauftragte „Stresstests“ nun tatsächlich die Frage auf, ob die bisher eingerichteten Bilanzposten für den Rückbau der Meiler von insgesamt 39 Milliarden Euro ein realistisches Zinsniveau berücksichtigen. E.on-Chef Johannes Teyssen sprach von „Taschenspielereien“ – er hält die bisherigen Rückstellungen für ausreichend. Noch liegen zwar keine Ergebnisse der Prüfer vor, es drohen allerdings durchaus weitere deutliche zusätzliche Belastungen.

E.on lege sehr strenge Grundsätze an, so Teyssen. Die Wirtschaftsprüfer, die die Rückstellungen Jahr für Jahr testierten, arbeiteten sehr genau. Die Zahlen seien auch angesichts der derzeitigen Niedrigzins-Phase nicht leichtfertig. "Wir halten uns an die Bilanzregeln", betonte der Konzernlenker.

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An der Seitenlinie bleiben

Neben den operativen Problemen sieht es bei E.on auch charttechnisch düster aus. Ob der Konzernumbau die Trendwende bringt, ist fraglich. Anleger sollten das Risiko nicht eingehen und nicht in das fallende Messer greifen. Es drohen weitere Verluste.

(Mit Material von dpa-AFX)


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