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13.09.2018 Andreas Deutsch

Egbert Prior: Erwacht diese Aktie aus ihrem Dornröschenschlaf?

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Er kennt die Börse aus dem Effeff. Die Rede ist von Egbert Prior. Der langjährige Herausgeber der Prior Börse schreibt für Sie über seine Favoriten: deutsche Nebenwerte. Lesen Sie seine Analyse.

„Im ersten Anlauf ging die Metamorphose von einer Wagniskapitalgesellschaft (bmp) zu einem Internethändler (Sleepz) schief. Seit 2015 halbierte sich die Sleepz-Aktie ein weiteres Mal.

Jetzt starten die Berliner einen neuen Versuch. Im Rücken die für smarte Investments bekannte Beteiligungsgesellschaft Heliad, die sich mit 24 Prozent eingekauft hat. Die Frankfurter sind zum Kurs von 1,60 bis 1,80 Euro eingestiegen und mögen mit Sicherheit keine Minusgeschäfte.

Mit im Boot ist die Familie des Poco-Gründers Peter Pohlmann (knapp neun Prozent). Am 1. August bestellte der Spezialist für „Schlafwelten“ (Betten, Matratzen etc.) den branchenerfahrenen Alexander von Tschirnhaus zum weiteren Vorstand. Davor war Venture Capital Spezialist Oliver Borrmann Alleinvorstand.

Zukäufe im Fokus

Jetzt geht das Duo in die Offensive und kündigte die Übernahme von zwei Firmen an. Zum einen möchte Sleepz den auf Heimtextilien und Wohnaccessoires fokussierten Berliner Onlinehändler Urbanara übernehmen. Zum anderen plant Sleepz den Kauf des Internethändlers Sam Stil Art Möbel mit Sitz in Kirchheimbolanden, der Möbel designt und vertreibt.

Borrmann und von Tschirnhaus wollen so den Umsatz im kommenden Jahr auf 45 bis 50 Millionen hieven, bislang waren für 2018 lediglich 12,6 Millionen geplant. Die Eigenmarke Urbanara verspricht höhere Margen als beim reinen Onlinehandel, gleichzeitig möchte Sleepz sein Sortiment erweitern auf dem Feld home & living.

Auch der Möbeldesigner „Sam“ verspricht eine Erweiterung des Sortiments bei attraktiven Margen. Kern der Strategie ist es, mit Hilfe der Akquisitionen, den Börsenwert hochzuschrauben.

Aktuell beläuft sich die Marktkapitalisierung auf lediglich 13 Millionen. Ein Umsatzvielfaches von eins unterstellt, wäre in der geplanten Konstellation eine Marktkapitalisierung in Höhe von 50 Millionen drin. Der Aktienkurs dürfte allerdings nicht im gleichen Maß steigen, da die Neuerwerbe durch Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlage erfolgen sollen und so mit einer beträchtlichen Verwässerung zu rechnen ist. Zumal aktuell auch noch die Plazierung einer Wandelanleihe läuft mit sechs Prozent Zins, 36 Monaten Laufzeit und 1,40 Euro als Wandlungspreis.

Die dadurch aufgenommenen Mittel in Höhe von bis zu sieben Millionen sollen im Wesentlichen für das geplante Wachstum der Sleepz-Töchter zur Verfügung stehen. Die Nachfrage nach dem Wandler hält sich allerdings in Grenzen, zuletzt verschob Sleepz das Ende der Zeichnungsfrist um einige Wochen auf Anfang Oktober. Investoren wissen, dass Internethändler längst keine Selbstläufer mehr sind und in der Branche ein harter Wettbewerb tobt. Ein zweiter kritischer Punkt des Konzepts ist die beträchtliche Verwässerung der Aktie.

Fazit: Für uns drängt sich ein Investment derzeit nicht auf.“

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