Die Aktie der DHL Group kann im heutigen Handel deutlich zulegen. Ein Grund hierfür ist das angekündigte Sparprogramm: Indes könnte der Bonner Logistikriese nach Einschätzung des Betriebsrats nach der heutigen Ankündigung eines Stellenabbaus noch im laufenden Jahr weitere Arbeitsplätze streichen.
"Wir befürchten, dass das nur die Spitze vom Eisberg sein wird und dass weitere Tausende von Arbeitsplätzen wegfallen werden", sagte der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats der Deutschen Post AG, Thomas Held, der dpa in Bonn.
Das könnte noch dieses Jahr passieren. Dabei handele es sich um Arbeitsplätze, die sozialversicherungspflichtig und tarifgebunden sind. Zuvor hatte das Management angekündigt, bis zum Jahresende 8.000 Stellen abzubauen und dies mit hohen Kosten begründet. Betriebsrat-Chef Held, der auch im Aufsichtsrat des Bonner Konzerns sitzt, nannte diese Ankündigung "total erschreckend". Ende 2024 hatte die Post 187.000 Beschäftigte in Deutschland.
Die Befürchtung, dass die 8.000 "erst der Anfang sind" und es danach schon bald eine weitere umfangreiche Stellenreduzierung geben könnte, begründet Betriebsrat Held mit einer Gesetzesreform, der zufolge kleine Briefwettbewerber der Post von der Umsatzsteuer befreit sind. Diesen Steuervorteil hatte bislang nur die Post als sogenannter Universaldienstleister, der überall in Deutschland Briefe austragen muss. Die nur regional tätigen Wettbewerber müssen das nicht.
Er appelliert an die Bundesregierung, den durch die Reform eingeleiteten "unfairen Preiswettbewerb" zu beenden und der Post wieder den alten Steuervorteil einzuräumen, schließlich habe sie als Universaldienstleister auch deutlich mehr Kosten als die Konkurrenz. Erst am Dienstag hatten sich die Post und die Gewerkschaft Verdi auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt, dem zufolge die Entgelte binnen zwei Jahren schrittweise um insgesamt fünf Prozent steigen werden.
DER AKTIONÄR hält unverändert an seiner Einschätzung fest: Das Chartbild der DHL Group hat sich zuletzt immer weiter aufgehellt. Fundamental betrachtet sieht es für die Anteilscheine des Bonner Logistikriesen auch relativ gut aus. Zudem lockt eine attraktive Dividendenrendite. Der DAX-Titel bleibt attraktiv. Wer investiert ist, sollte nun den Stoppkurs auf 34,00 nachziehen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
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Enthält Material von dpa-AFX
06.03.2025, 11:29