Die DHL Group hat gestern starke Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt. Daraufhin legte der DAX-Titel zunächst kräftig zu, gab die Kursgewinne aber im weiteren Handelsverlauf wieder ab. An der Aktie scheiden sich derzeit ohnehin weiterhin die Geister. Die Kursziele der Experten liegen mitunter enorm weit auseinander.
So hat etwa JPMorgan das Kursziel für die DHL Group von 49,00 auf 48,50 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf "Overweight" belassen. Die Analystin Alexia Dogani sieht die eingeleiteten Sparmaßnahmen der DHL Group in einem schwierigen Marktumfeld als unterschätzt an. In ihrer aktuellen Analyse bleibt sie bei ihrer positiven Einschätzung der Aktie. Ihrer Ansicht nach ist das Unternehmen gut positioniert, um kurzfristige Herausforderungen zu bewältigen. Darüber hinaus biete DHL Anlegern die Möglichkeit, von einer potenziellen wirtschaftlichen Erholung – insbesondere in Europa – zu profitieren.
Weniger optimistisch äußert sich hingegen die UBS. Analyst Cristian Nedelcu behält seine Verkaufsempfehlung für die DAX-Aktie bei und beziffert das Kursziel weiterhin auf 36,00 Euro. Zwar sei das operative Ergebnis im zweiten Quartal stärker als erwartet ausgefallen, doch Nedelcu rechnet künftig mit einem rückläufigen Sendungsvolumen. Dies könnte in der Hochsaison für größere Unsicherheiten bei der Preisgestaltung sorgen.
Ganz anders bewertet das Analysehaus Jefferies die Lage. Analyst Michael Aspinall zeigt sich in seiner Schnellbewertung vom Dienstag sehr zuversichtlich. Er bestätigte seine Kaufempfehlung für die DHL Group und ließ das Kursziel bei 60,00 Euro – was einem Aufwärtspotenzial von fast 50 Prozent entspricht. Das Quartal sei besser ausgefallen als von vielen Marktteilnehmern erwartet, insbesondere die konsequente Kostenkontrolle hebt Aspinall positiv hervor.
DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung fest: Das Marktumfeld für die DHL Group bleibt zwar schwierig. Dies sollte auf dem aktuellen Bewertungsniveau aber bereits angemessen eingepreist sein. Wer bei der DHL Group investiert ist, kann daher weiterhin dabeibleiben. Der Stoppkurs sollte bei 30,50 Euro belassen werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: DHL Group.
06.08.2025, 07:58