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02.03.2015 Andreas Deutsch

Deutsche Bank: Fitschen muss vor Gericht – und jetzt?

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Deutsche Bank

Die Deutsche Bank zeigt sich auch nach Zulassung der Anklage gegen Co-Chef Jürgen Fitschen im Fall Kirch von der Unschuld des Managers überzeugt. Die Aktie des deutschen Marktführers gibt derweil mit dem Gesamtmarkt ab.

Das Landgericht München hat die Anklage wegen versuchten Betrugs im Kirch-Prozess gegen Fitschen und vier Ex-Manager der Bank in vollem Umfang zugelassen. Der Prozess soll Ende April beginnen. Die Staatsanwaltschaft wirft den Bankern vor, vor Gericht falsche Angaben gemacht zu haben, um Schadenersatz an die Erben des verstorbenen Medienunternehmers Leo Kirch zu verhindern. Die Angeklagten hatten die Vorwürfe stets zurückgewiesen, Fitschen hatte erklärt, er habe "weder gelogen noch betrogen".

"Die Deutsche Bank kommentiert grundsätzlich laufende Verfahren nicht“, sagte ein Konzern-Sprecher am Montag in Frankfurt. „Für alle aktuellen und ehemaligen Vorstandsmitglieder der Bank gilt die Unschuldsvermutung.“

Halbes Leben bei der Deutschen Bank

Jürgen Fitschen führt seit Juni 2012 zusammen mit Anshu Jain die Deutsche Bank. Das ungleiche Duo verordnete der Bank einen "Kulturwandel" - musste aber einsehen, dass die Altlasten größer sind als erwartet und eine neue Unternehmenskultur in einem Großkonzern wie der Deutschen Bank nicht von heute auf morgen zu etablieren ist.

Fitschen, Jahrgang 1948, ist seit 1987 Manager bei der Deutschen Bank. In den ersten Jahren entwickelte sich für ihn Asien zum Mittelpunkt: Der Manager knüpfte für den deutschen Branchenprimus Kontakte zu Kunden in Thailand, Japan und Singapur. 2001 rückte der Vater von zwei Kindern erstmals in den Vorstand des DAX-Konzerns auf.

Zeitweise war der langjährige Firmenkundenchef der Deutschen Bank mitverantwortlich für das Investmentbanking. In der Bank gilt Fitschen somit als idealer Brückenbauer zwischen klassischem Bankgeschäft und dem bisweilen riskanten Treiben am Kapitalmarkt. Seit Mitte April 2013 ist Fitschen zudem Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) und damit wichtiges Sprachrohr der Branche.

Kursziel erhöht

Ein Konzernchef vor Gericht – keine angenehme Vorstellung. Während des Prozesses kann Jürgen Fitschen sich nicht ums operative Geschäft kümmern. Positiv ist allerdings: Voraussichtlich am 24. März präsentiert die Deutsche Bank ihre zukünftige Ausrichtung. Es kann gut sein, dass sich der deutsche Marktführer von ihrer Tochter Postbank trennen wird. Wie dem auch sei, in der Aktie ist Musik drin. DER AKTIONÄR erhöht das Kursziel auf 38 Euro, der Stopp sollte bei 23 Euro gesetzt werden.

(Mit Material von dpa-AFX)

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