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Deutsche Bank: Endlich mal gute Nachrichten

Deutsche Bank: Endlich mal gute Nachrichten
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Nikolas Kessler 21.12.2018 Nikolas Kessler

Die Deutsche Bank hat in den vergangenen Monaten vor allem mit negativen Meldungen Schlagzeilen gemacht. Kurz vor dem Jahresende gibt es zur Abwechslung ausnahmsweise gute Nachrichten, nämlich aus den USA: Dort haben die Aufsichtsbehörden die Notfallpläne der Bank abgesegnet. Der Aktie liefert dies allerdings keine positiven Impulse.

Die US-Notenbank Fed und die Einlagensicherung FDIC haben die Pläne der Deutschen Bank zur Abwicklung im Krisenfall trotz einiger Mängel abgesegnet. Das Institut habe „bedeutsame Verbesserungen“ gegenüber dem 2015 eingereichten Plan gemacht, erklärten die Aufseher.

Das Geldhaus habe noch Defizite bei den Strukturen für den Ernstfall, die eine rasche Bestätigung über ausreichend Kapital für die US-Geschäfte sicherstellen sollen. Hier solle das Geldhaus nachschärfen. Von konkreten Auflagen sahen die Aufseher ab, wollen im Juli 2020 aber prüfen, ob die Deutsche Bank die Schwachstelle ausreichend angegangen hat. Auch die Notfallpläne von Barclays, Credit Suisse und UBS erhielten von den Aufsehern grünes Licht.

Im Visier der Aufseher

Die Deutsche Bank begrüßte die Entscheidung der Regulierer. „Das Ergebnis belegt, dass wir gut dabei vorangekommen sind, unser US-Geschäft so zu vereinfachen, dass es auch leichter abzuwickeln wäre“, erklärte ein Sprecher der Bank. Gleichzeitig gelobte das Institut, sich mit den Schwachstellen zu befassen, die von den Regulierern aufgedeckt wurden.

Seit der Finanzkrise im Jahr 2008 verlangen die US-Behörden von den Banken detaillierte Abwicklungspläne. Mit diesen „Testamenten“ („living wills“) soll im Falle eines Zusammenbruchs eine für die restliche Finanzwelt risikolose Abwicklung sichergestellt werden. Da die Deutsche Bank laut dem internationalen Finanzstabilitätsrat zu den vier systemrelevantesten Banken der Welt gehört, steht sie unter besonderer Beobachtung der Aufsichtsbehörden. Beim Stresstest der Fed war die US-Tochter der Großbank in der Vergangenheit allerdings schon zweimal durchgefallen.

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Aktie nahe Allzeittief – meiden!

Zumindest in Sachen Notfallvorsorge hat die Deutsche Bank nun fürs erste Ruhe vor den US-Behörden. In Anbetracht offener und drohender Rechtsstreitigkeiten sowie operativer Probleme liefert das der Aktie am Freitag allerdings keine spürbaren Impulse. Nachdem der Kurs am Donnerstag erstmals unter die Marke von sieben Euro gefallen ist und bei 6,99 Euro einen neuen Tiefststand markiert hat, tritt er am Vormittag kaum verändert auf der Stelle. Ein Kauf der Aktie drängt sich vor diesem Hintergrund nicht auf.

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