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26.03.2020 Nikolas Kessler

Deutsche Bank: Das gab es noch nie

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Deutsche Bank

Wegen der Coronavirus-Epidemie droht der deutschen Wirtschaft die größte Krise seit Jahrzehnten. Das geht auch an den Banken nicht spurlos vorbei. Einige Institute erwägen offenbar bereits Kurzarbeit für einige Mitarbeiter zu beantragen – darunter auch die Deutsche Bank.

Bei der Deutschen Bank werde geprüft, ob und wo diese Maßnahme sinnvoll sein könne, erklärte das Geldhaus am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. „Auf der operativen Ebene bereitet die Bank sich für solche Szenarien vor.“ Stand heute gebe es aber keine Kurzarbeit innerhalb des Instituts.

Einige Volks- und Raiffeisenbanken sind demnach schon einen Schritt weiter und haben bereits Anträge auf Kurzarbeit gestellt. Für die Branche ist es ein Novum: „Kurzarbeit ist für Banken etwas völlig Neues und Unbekanntes. Mir sind jedenfalls in meiner 35-jährigen Berufserfahrung keine Fälle bekann“, sagte Stephan Szukalski, Bundesvorsitzender der Bankgewerkschaft DBV gegenüber Reuters. Der Experte erwartet jedoch, dass bald weitere Großbanken schon bald folgen werden.

Nicht alle Bereiche betroffen

Im Gegensatz zu vielen Industrieunternehmen wären bei den Banken wohl nur Mitarbeiter in einzelnen Bereichen von Kurzarbeit betroffen, etwa im Privatkundengeschäft, in der Sachbearbeitung oder im Marketing sowie in den Filialen. Wegen des Coronavirus hat etwa die Deutsche Bank in der Vorwoche die vorübergehende Schließung von über 200 ihrer fast 500 Standorte verkündet.

Alle Hände voll zu tun gibt es derweil in der Geschäfts- und Firmenkundensparten der Banken: Tausende Unternehmen, die die staatlichen Corona-Hilfen der KfW Förderbank in Anspruch nehmen wollen, sorgen derzeit für eine regelrechte Antragsflut. Für die Hilfskredite ist nämlich zunächst die Hausbank der erste Ansprechpartner der betroffenen Firmen (DER AKTIONÄR berichtete).

Genau aus diesem Grund ist Kurzarbeit bei der Commerzbank derzeit kein Thema: „Wir sehen einen riesigen Beratungsbedarf unser Kunden. Daher stellt sich die Frage nach Kurzarbeit aktuell nicht“, so Privatkundenchef Michael Mandel.

Ähnlich hat sich auch die Unicredit-Tochter HypoVereinsbank geäußert. Obwohl dort nur noch jede dritte Filiale in Deutschland geöffnet ist, seien alle Mitarbeiter im vollen Einsatz.

Commerzbank (WKN: CBK100)

Für die Aktie der Deutschen Bank geht es am Donnerstag im durchwachsenen Gesamtmarkt wieder um gute zwei Prozent abwärts. Die der Commerzbank tritt derweil nahezu unverändert auf der Stelle. Da die Auswirkungen der Coronakrise – speziell mit Blick auf die laufen Restrukturierungen – kaum absehbar sind, rät DER AKTIONÄR bei beiden Geldhäuser zum Beobachten. 

Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Commerzbank.


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