Auch wenn sich die Aktien der Deutschen Bank und Commerzbank am Mittwochmorgen erholen: Es sind dramatische Zeiten für die europäische Finanzindustrie. Die Kurse könnten noch deutlich fallen.
Je näher die Abstimmung kommt, desto größer wird die Angst vor dem Brexit. Am 23. Juni stimmen die Briten ab, ob sie in der EU bleiben oder nicht. Wenn es so kommt, wären die Folgen wohl verheerend für die europäischen Banken.
Hart treffen würde ein Brexit jene Banken, die mit britischen Hypotheken, Bankdarlehen und Kreditkarten unterlegte Anleihen gekauft haben. Kommt es zum Ausstieg der Briten, könnten bestimmte forderungsbesicherte Anleihen, kurz ABS genannt, möglicherweise nicht mehr zur Notfall-Liquiditätsreserve der Banken gerechnet werden. Die Regulierungsbehörde hat nämlich festgelegt, dass die ABS aus einem EU-Land stammen sollen.
Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg droht den europäischen Banken demnach eine Kapitallücke von insgesamt 108 Milliarden Euro.
Deutsche Bank ausgestoppt
Das Sentiment für Bank-Aktien ist nach wie vor katastrophal – auch wenn es am Mittwoch zu einer technischen Gegenbewegung kommt. Die Aktie der Deutschen Bank wurde bereits ausgestoppt, die Commerzbank-Aktie notiert nur noch kurz über dem Stoppkurs.