Die Aktie der Deutschen Bank steht am Freitag massiv unter Druck. Im frühen Handel verliert das Papier zeitweise über sechs Prozent und ist damit klares Schlusslicht im DAX. Vor dem Wochenende zeigt sich die Stimmung an den Märkten nervös – vor allem ein Thema sorgt für Verunsicherung.
Auslöser der jüngsten Abwärtsbewegung speziell bei den Banken sind erneut Probleme bei mehreren kleineren US-Regionalbanken. Nach Berichten über hohe Abschreibungen und mutmaßlich betrügerische Kreditvergaben gerieten Regionalbanken wie Zions Bancorporation und Western Alliance am Donnerstag kräftig unter Druck – mit Kursverlusten von bis zu zwölf Prozent. Der US-Markt schloss daraufhin deutlich im Minus.
Die Marktteilnehmer wurden von den gestrigen Ereignissen im US-Bankensektor offenbar kalt erwischt. Die Entwicklungen haben neue Sorgen um faule Kredite ausgelöst. Zwei Insolvenzen im US-Autozuliefersektor – bei First Brands und Tricolor Holdings – haben die Zweifel an den oftmals riskanten Vergabestandards im sogenannten Private-Credit-Bereich verschärft. JPMorgan-Chef Jamie Dimon warnte jüngst, diese Fälle könnten erst der Anfang sein.
„Der Markt reagiert äußerst nervös auf kreditbezogene Verluste“, kommentiert Jed Ellerbroek von Argent Capital Management bei CNBC. „Nachrichten von Regionalbanken treffen den Sektor hart – kleine Finanzwerte stehen heute besonders unter Druck.“ Zusätzlich belasten der anhaltende Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie der teilweise Regierungsstillstand in Washington das Sentiment.
Auch wenn die Deutsche Bank operativ nicht mit den betroffenen Regionalbanken vergleichbar ist, trifft sie die Nervosität besonders empfindlich – denn das Institut ist in den USA aktiv vertreten, von Investmentbanking über Zins- und Währungshandel bis zur Vermögensverwaltung. Im Dementsprechend wird die Aktie heute auch stärker abgestraft als beispielsweise die Commerzbank.
Die Deutsche-Bank-Aktie wird heute in erster Linie von externen Faktoren belastet. Solange sich die Lage im US-Bankensektor nicht beruhigt, dürfte die Nervosität an den Märkten anhalten. Anleger sollten kurzfristig mit erhöhter Volatilität rechnen – langfristig bleibt die Deutsche Bank jedoch solide aufgestellt. Wer bereits investiert ist bewahrt die Ruhe und beachtet den Stopp bei 25,00 Euro.
17.10.2025, 09:57