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02.10.2018 Jochen Kauper

"Den Zollstreit kann man nicht ignorieren"

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Die Aussicht auf höhere Preissteigerungsraten ist real. Und näher als viele denken. "Bei der Beantwortung der Frage nach dem Warum landen wir in China. Seit Jahresbeginn sind dort die Preise für Rohstoffimporte kräftig gestiegen. Sieben Prozent bei Rohöl, neun bei pflanzlichen Speiseölen, 15 bei Kohle und 35 Prozent bei Erdgas. Und das alles trotz Handelsstreit. Das ist deshalb relevant, da China die vergangenen 15 Jahre die Welt mit preisgünstigen Produkten überflutete. Stahl, Mikrochips, Fernseher. Alles schien immer günstiger zu werden. Jetzt aber muss man sich einmal anschauen, wie gut sich China und die USA im Handelsstreit vertragen - nämlich überhaupt nicht. Da lauert die Gefahr", sagt Jochen Stanzl von CMC Markets.

Löhne in China könnten klettern

Natürlich kann man sagen: Der Handelsstreit geht mich nichts an. Das wäre aber ignorant. Niemand sollte glauben, dass die Serie an Strafzöllen und Gegenzöllen nur China und die Staaten betrifft. "Es betrifft die Welt. Das Preisniveau aller Waren wird steigen, strafbezollt oder nicht. Damit könnte die Ära Chinas als die billige Werkbank der Welt zu Ende gehen. Chinas Führung hat verstanden, dass die Wirtschaft durch den Zollstreit bedroht ist und damit angefangen, massiv in Infrastruktur und den Städtebau zu investieren, um das Wachstum durch diese staatlichen Programme zu stabilisieren. Das kann die Löhne in China nach oben bewegen und die Rohstoffnachfrage noch weiter ankurbeln. Ein Teufelskreis", sagt Stanzl.

Starker Zinsanstieg?
Hinzu kommt, dass das Ausland amerikanische Staatsanleihen nicht mehr als das Nonplusultra sicherer Anlagen betrachtet, vielleicht auch wegen der Wankelmütigkeit des US-Präsidenten. "Der verschuldet sich aber massiv neu und benötigt gerade jetzt willfährige Käufer der Schuldpapiere seiner Regierung. Bleiben die aus, müssen die Zinsen steigen – anders kann man die Schuldenorgie im Weißen Haus nicht am Laufen halten. Damit ist eines klar: Wenn die US-Notenbank die Zinsen anhebt, müssen weltweite mit ihr in Konkurrenz stehende Zentralbanken dem Ruf aus Washington folgen und ihrerseits die Zinsen erhöhen. Weigert sich ein Land, das zu tun, droht das Türkei-Dilemma: Die Währung stürzt ab, die Krise ist da. Seit die Türkei die Zinsen angehoben hat, ist Ruhe eingekehrt. Das wird nicht das letzte Land sein, das so agieren muss.
Und damit ist auch klar, was der Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, jüngst meinte, als er sagte, er erwarte einen „relativ lebhaften Anstieg" der "zugrundeliegenden Inflation". Bereiten Sie jetzt Ihre Geldanlage darauf vor", lautet das Fazit von Jochen Stanzl von CMC Markets.

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