Am Tag der Deutschen Einheit hat der DAX letztlich eine Verschnaufpause eingelegt. Nach einem freundlichen Auftakt verließ die Bullen der Mut, sodass die Gewinne vollständig abbröckelten und das Börsenbarometer leicht ins Minus rutschte. Trotzdem verabschiedete sich der deutsche Leitindex mit einem Wochenplus von 2,7 Prozent ins Wochenende.
Die Marktteilnehmer zeigten sich am Feiertag zurückhaltend und suchten Schutz in den defensiven Sektoren, analysiert Finanzmarktexperte Andreas Lipkow. „Vereinzelt haben sich einige mutige Käufer für Aktien aus den zyklischen Branchen gefunden“, so Lipkow.
Der DAX beendete den Handelstag bei 24.378 Zählern und damit 0,2 Prozent im Minus. Zwar startete das Börsenbarometer hoffnungsvoll und überwand die Hürde bei 24.500 Punkten, die am Vortag noch unüberwindbar schien. Doch die Käuferkräfte ließen schnell nach. Dennoch blieb ein Wochenplus von 2,7 Prozent stehen – das stärkste seit Anfang August. Das Allzeithoch von 24.639 Punkten aus dem Juli ist zumindest noch in Sichtweite.
Defensivwerte dominieren, Zykliker mit vereinzelten Ausbrüchen
Besonders Zykliker aus Chemie- und Automobilbranche waren am Freitag gefragt: BASF und Daimler Truck legten zu, ebenso Continental und Mercedes-Benz. Diese Kursentwicklungen spiegeln den vorsichtige Optimismus wider, der den Markt derzeit prägt.
Aus Branchensicht blieben europäische Stahlwerte jedoch der Star des Tages. Analyst Tristan Gresser von Exane BNP Paribas feuerte mit einem optimistischen Ausblick den Sektor weiter an. „Die Spielregeln ändern sich gerade grundlegend. Ich gehe all in auf Karbonstahl“, urteilte Gresser zu den neuen EU-Plänen. Salzgitter wurde von Gresser doppelt hochgestuft – von „Underperform“ auf „Outperform“. Die Aktie schoss als klarer Tagessieger im SDAX um 10,7 Prozent in die Höhe und erreichte den höchsten Stand seit Juli 2023. Thyssenkrupp folgte im MDAX mit einem satten Plus von 5,5 Prozent.
Nicht nur Stahl glänzte: Hochtief setzte die Rekordjagd ebenfalls fort und stieg um 2,6 Prozent. Ein fetter US-Auftrag heizte die Stimmung an: Die Haslam Sports Group und das American-Football-Team Cleveland Browns vergaben den Bau des ersten geschlossenen Stadions in Ohio an ein Joint Venture aus Aecom Hunt und Hochtiefs Tochter Turner.
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03.10.2025, 18:45