++ Top-Aktien gegen die Mega-Inflation ++
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10.08.2022 Jan-Paul Fóri

DAX & Co: US-Inflationsdaten beflügeln deutschen Aktienmarkt

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DAX

Die Inflation in den USA hat sich im Juli überraschend deutlich abgeschwächt. Am deutschen Aktienmarkt führte dies zu einem Aufatmen unter den Anlegern und sorgte für Kursgewinne beim DAX. Auch der MDAX, der die mittelgroßen Unternehmen abbildet und der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zogen am Dienstag deutlich an.

In den Vereinigten Staaten ließ die Dynamik des Preisanstiegs im Juli stärker als erwartet nach. Die Inflation schwächte sich auf 8,5 Prozent ab, während Volkswirte mit 8,7 Prozent gerechnet hatten. Im Juni hatte die Teuerung in der größten Volkswirtschaft der Welt noch bei 9,1 Prozent gelegen und damit den höchsten Stand seit über 40 Jahren markiert.

"Es gibt gute Chancen, dass der Inflationsgipfel überschritten ist", kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners und sieht eine mögliche "Zeitenwende". Zwar bleibe die Inflation mit 8,5 Prozent hoch, "aber erstmals seit mehr als zwei Jahren legen die Preise im Monatsvergleich nicht zu", und dies sei das entscheidende Signal. Die Chance, dass die US-Notenbank die Leitzinsen im September statt um erwartete 0,75 nur um 0,50 Prozentpunkte anhebe, seien nun gestiegen.

DAX (WKN: 846900)

Die Aussicht auf weniger stark steigende Zinsen beflügelte am Dienstag den DAX. Zum Handelsschluss verbuchte der deutsche Leitindex ein Plus auf rund 1,2 Prozent auf 13.711 Punkte und ging damit erneut auf Tuchfühlung mit der 100-Tage-Linie, die aktuell bei 13.731 Zählern verläuft. Noch stärker fielen die Kursgewinne indes beim MDAX aus, der um rund zwei Prozent auf 27.818 Zähler kletterte.

Die auf Hochtouren laufende Berichtssaison ging hierzulande derweil in die nächste Runde. Aus dem DAX legten der Energiekonzern Eon und der Chemikalienhändler Brenntag ihre Zahlenwerke vor. Beide Aktien schwankten im Handelsverlauf zwischen Gewinnen und Verlusten. Die Brenntag-Papiere legten am Ende 3,3 Prozent zu und profitierten einem Händler zufolge vor allem von dem noch etwas optimistischer gewordenen Ausblick. Die Eon-Aktie büßte hingegen trotz positiver Analystenkommentare rund 2,1 Prozent ein, während die Papiere des Energiekonzerns RWE um 0,7 Prozent stiegen.

Im Index der mittelgroßen Werte sackten die zuletzt stark gelaufenen Aktien des Autovermieters Sixt um 7,1 Prozent ab. Die Anleger könnten sich daran gestört haben, dass Sixt sich im Zuge seiner starken Quartalszahlen nicht höhere Jahresziele für das Vorsteuerergebnis gesteckt habe, hieß es am Markt. Hier will das Unternehmen zwar nun das obere Ende der bekräftigten Spanne von 380 bis 480 Millionen Euro erreichen, doch davon geht der Markt längst aus.

Die Evotec-Papiere büßten nach einem negativen Anlageurteil von Morgan Stanley am MDAX-Ende fast acht Prozent ein. Analyst James Quigley sieht sich verdüsternde Aussichten für die Ergebnisentwicklung des Wirkstoffforschers und senkte sein Anlageurteil gleich um zwei Stufen von "Overweight" auf "Underweight".

Im SDAX gab es nach Quartalsberichten die auffälligsten Kursbewegungen: Die Aktie von Heidelberger Druckmaschinen sprang dank starker Quartalszahlen und einem soliden Auftragseingang um rund 18,5 Prozent nach oben. Secunet bekam im Zuge der abgeflauten Corona-Pandemie das Ende seiner Sonderkonjunktur zu spüren. Im Vergleich zu den Rekordwerten aus dem Vorjahr sank das operative Ergebnis des IT-Sicherheitsdienstleister im ersten Halbjahr deutlich. Die Aktie sackte auf den tiefsten Stand seit Januar 2021 (Mit Material von dpa-AFX).

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