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17.07.2022 Jan-Paul Fóri

DAX-Ausblick: Berichtssaison, EZB-Entscheid und Gaskrise bleiben kommende Woche im Fokus

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DAX

Am vergangenen Freitag hat sich der DAX mit einem kräftigen Plus ins Wochenende verabschiedet. Die kräftige Erholung sollten Anleger allerdings nicht nicht überbewerten. Auch in der neuen Woche könnte die schon seit einiger Zeit an den Märkten bestehenden Konjunktur- und Zinsangst die Kurse von Aktien weiter belasten. Im Fokus steht dabei der EZB-Zinsentscheid am kommenden Donnerstag. 

Nach einem katastrophalen ersten Halbjahr hat der Börsenmonat Juli in Summe bisher dem deutschen Leitindex nur weitere, wenn auch sehr moderate,  Abschläge gebracht. Allerdings hat der DAX seit seinem Jahreshoch bei 16.285 Punkten von Anfang Januar inzwischen auch mehr als ein Fünftel eingebüßt.

DAX (RT) (WKN: CG3AA0)

Für eine kleine Erholung sorgten jüngst Aussagen von US-Notenbanker und Ober-Falke James Bullard. Das Fed-Mitglied sagte, dass eine Rezession für ihn kein Basisszenario sei. Wenn die US-Notenbank richtig handelt, wird die Inflation über die nächsten 18 Monate auf zwei Prozent sinken. Der DAX stieg daraufhin zunächst auf ein Tageshoch bei exakt 12.800 Punkte, baute die Kursgewinne im Handelsverlauf bis auf 12.934 Zähler aus und beendete den Freitagshandel letztlich mit einem Plus von rund 2,8 Prozent bei 12.864 Punkte.

Durch den Anstieg am Freitag erhält die Unterstützung im Bereich der 12.400-Punkte-Marke aus charttechnischer Sicht eine weitere Bestätigung. Sollte jetzt auch noch die für den kurzfristigen Trend wichtige 21-Tage-Linie bei 12.916 nachhaltig überwunden werden, könnte sich in den nächsten Tagen eine Bärenmarktrallye entwickeln. Der DAX müsste dazu aber auch die entscheidende Marke von 13.000 Zählern überwinden.

Allerdings stehen am 21. Juli mehrere Ereignisse auf der Agenda, die eine Erholung abrupt abwürgen könnten. Zum einen laufen an diesem Tag die Wartungsarbeiten an Nord Stream 1 aus, zum anderen tagt die EZB. Frage 1: Dreht Russland den Gashahn wieder auf? Frage 2: Erhöht die Notenbank den Leitzins um 25 oder 50 Basispunkte?

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Zumindest die Marktbeobachter der Fondsgesellschaft DWS gehen dabei davon aus, dass der rasante Anstieg der Gaspreise die heimische Wirtschaft besonders heftig treffen wird. Erst vor wenigen Tagen senkte das Institut daher seine Prognosen für das deutsche Wirtschaftswachstum und kürzte zudem seine einjährigen Kursziele für zahlreiche wichtige Indizes. Den DAX erwartet das Institut nunmehr im Juni 2023 bei 13.900 Punkten statt zuvor bei 14.600 Zählern.

EZB-Zinsentscheid am Donnerstag

Mit Spannung dürfte zudem der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank(EZB) am Donnerstag erwartet werden. Die EZB hat angekündigt, die Leitzinsen im Euroraum zunächst um jeweils 0,25 Prozentpunkte anzuheben. Der jetzige Schritt wäre der erste Zinserhöhung im Euroraum seit genau elf Jahren und voraussichtlich der Anfang einer Serie von Zinsschritten nach oben. Die nächste – womöglich größere – Anhebung ist bisher für September angekündigt.

Unerwartet hohe Inflationsdaten aus den USA nährten in den vergangenen Tagen zudem Spekulationen über einen weiteren Zinsschritt der US-Notenbank Fed. Von großem Interesse ist ferner, wie die Bank of Japan, die bisher trotz Inflation und Preisverfall an ihrer ultralockeren Geldpolitik festgehalten hat, agieren wird – sie entscheidet am selben Tag wie die EZB über ihren weiteren Kurs.

Berichtssaison nimmt Fahrt auf

Während die hohen Gaspreise aktuell besonders den Versorger Uniper in Bredouille bringen – das Unternehmen hat bei der Bundesregierung einen Antrag auf Staatshilfen gestellt – dürfte das sinkende Wirtschaftswachstum generell Spuren bei den Unternehmensgewinnen hinterlassen, warnt DWS-Chefanlagestratege Stefan Kreuzkamp.

Wie weit sich die konjunkturelle Schwächephase bereits bemerkbar macht, darüber wird wohl anrollende Berichtssaison Auskunft geben. Nach einem durchwachsenen Auftakt mit den Zahlenwerken der Großbanken in den USA werden hierzulande am Donnerstag mit dem Softwarekonzern SAP sowie dem Pharma- und Laborausrüster Sartorius die ersten beiden Unternehmen aus dem DAX ihre Bücher öffnen.

Am selben Tag gibt es auch Zahlen von der Vodafone-Tochter Vantage Towers. Zuvor präsentiert bereits am Mittwoch der Autozulieferer Hella seine Bilanz für das bis Ende Mai gelaufene Geschäftsjahr. Und schon zum Wochenauftakt am Montag dürfte wegen der Börsenpläne der Kapitalmarkttag der VW-Sportwagentochter Porsche von Interesse sein. Auf der Konjunkturagenda stehen außerdem noch die Einkaufsmanagerindizes aus Europa und den USA am Freitag im Blick.

Folgende Artikel zählten in der vergangenen Woche zu den meistgelesenen auf www.deraktionaer.de:

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Mit Material von dpa-AFX.

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