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09.09.2022 Michael Schröder

DAX am Freitag: EZB-Zinserhöhung abgehakt – geht da noch was?

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Nach der Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) bleibt der DAX erst einmal in seiner jüngsten Spanne gefangen. Am Freitag dürfte der deutsche Leitindex nahe der 13.000-Punkte-Marke kaum verändert in den Handel starten. Der Euro notiert kurz vor dem Wochenende wieder über der Parität zum US-Dollar.

Nach langem Zögern hatte die Europäische Notenbank am 21. Juli erstmals seit elf Jahren die Zinsen im Euroraum wieder angehoben und damit die Phase der Negativzinspolitik beendet. Heute wurden die Leitzinsen zum zweiten Mal in Folge erhöht, der Zinsschritt fällt mit 75 Basispunkten auf 1,25 Prozent wie erwartet historisch hoch aus. Weitere Zinsschritte werden folgen, auch wenn dies dem Vernehmen nach von Sitzung zu Sitzung entschieden wird.

Volkswirte begrüßen den Rekordzinsschritt in einer ersten Reaktion. Er komme allerdings recht spät, so der Tenor. Denn die Wirtschaft befindet sich bereits auf dem Weg in eine Rezession. Nun muss die EZB eine mögliche Verschärfung des konjunkturellen Abschwungs riskieren, um den Inflationsauftrieb abzubremsen.

EZB-Chefin Christine Lagarde betonte in der Pressekonferenz, dass sie sich auf die Inflationsbekämpfung konzentriere und der neutrale Zins lange noch nicht erreicht sei. Die Schwäche des Euro werde beobachtet. „Diese Aussage dürfte dem Euro nicht schlecht bekommen und so wohl helfen, die Gaspreisrechnungen minimal zu dämpfen. Vielleicht ist das ja der einzige Weg zur Inflationsbegrenzung,“ heißt es in einem Kommentar der NORD/LB.

Die Zinserhöhung haben die Anleger am Vortag am Ende dann aber doch recht schnell abgehakt und auch erste Aufregung wegen Aussagen und Projektionen der Notenbank-Chefin wurde schnell abgelegt.

In der kommenden Woche stehen erneut richtungsweisende Daten an. Am Dienstag (13. September) wird der Consumer Price Index (CPI) der USA veröffentlicht. Er gibt Aufschluss über die US-Inflationsrate, die bei den Investoren im Vorfeld der US-Notenbanksitzung am 21. September bekanntermaßen besonders große Beachtung findet.

DAX (WKN: 846900)

Seit fast zwei Wochen bewegt sich der Leitindex nun zwischen rund 12.600 Punkten und gut 13.000 Punkten. Am Vortag war ein Test der oberen Grenze erneut gescheitert. Nach dem Ausbruch aus dem kurzfristigen Abwärtstrend liegen die nächsten Widerstände weiter bei 13.095 und 13.154 Punkten.

Zum Wochenausklang stehen nur wenige Konjunkturdaten auf dem Programm. Produktionsdaten aus Frankreich und Spanien dürften allenfalls zur Kenntnis genommen werden. Größere Beachtung dürfte ein Treffen der EU-Energieminister auf sich ziehen, die sich mit der Energiekrise in Europa auseinandersetzen.

Gute Nachrichten, die dem Markt zu Wochenschluss etwas helfen könnten, kommen aus China. Dort sind die Erzeuger- und Verbraucherpreise im August weniger stark gestiegen als erwartet. Das gibt der chinesischen Notenbank Spielraum, die schwächelnde Wirtschaft im Reich der Mitte stärker zu unterstützen.

DER AKTIONÄR wird im Laufe des Tages über sämtliche wichtigen Entwicklungen und Neuigkeiten an den nationalen und internationalen Märkten berichten.

(Mit Material von dpa-AFX)

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