Die Hoffnung auf eine Deeskalation im Zollstreit zwischen den USA und China hat den DAX am Montag deutlich beflügelt. Der Leitindex erreichte im frühen Handel ein Hoch von 23.912 Punkten. Zur Mittagszeit pendelt er bei 23.730 Zählern – ein Tagesplus von 1,0 Prozent.
Besonders gefragt sind Aktien aus der Auto- und Halbleiterbranche, die stark von einem freieren Welthandel profitieren dürften. Infineon führt mit einem Kurssprung von 7,7 Prozent die Gewinnerliste im DAX an. Auch Porsche AG, BMW, Mercedes-Benz und Daimler Truck legen kräftig zwischen 4,2 und 6,2 Prozent zu.
Im Fokus standen auch Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe. Die Aktie von ProSiebenSat.1 klettert nach einer Teilübernahmeofferte des tschechischen Großaktionärs PPF um rund 18 Prozent auf 7,03 Euro. Im MDAX dominiert United Internet mit einem Plus von 9,4 Prozent. Die Tochtergesellschaft Ionos kann sogar um 9,0 Prozent zulegen. Hintergrund sind optimistischere Jahresziele bei der AdTech-Sparte, die mit digitalen Werbelösungen und dem Domain-Geschäft besser als erwartet läuft. Die ebenfalls zum Konzern gehörende 1&1 hingegen büßt nach anfänglichem Kursplus 1,4 Prozent ein – höhere Kosten für den Netzausbau belasteten das Ergebnis.
Auch der Finanzsektor zeigte sich stark: Der SDAX-Neuling ProCredit kann nach soliden Quartalszahlen um 3,2 Prozent zulegen und erreichte mit 11,45 Euro den höchsten Stand seit 2018.
Belastet wurde der Leitindex jedoch durch Rücksetzer bei Rüstungswerten wie Rheinmetall. Neben der Entspannung im Handelskonflikt sorgen positive Signale möglicher Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine für Druck auf die als krisensicher geltenden Rüstungswerte. Auch Rüstungstitel wie Renk und Hensoldt geraten unter Druck (DER AKTIONÄR berichtete).
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Enthält Material von dpa-AFX