Daimler Truck stellt sich mit einem schon länger im Raum stehenden, umfangreichen Sparprogramm für die Zukunft neu auf. Dazu gehört auch: ein deutlicher Stellenabbau. Die Maßnahmen betreffen zehntausende Beschäftigte in Deutschland, sollen aber ohne betriebsbedingte Kündigungen umgesetzt werden.
Daimler Truck setzt in Europa ein umfassendes Sparprogramm um. Unter dem Namen „Cost Down Europe“ soll bis 2030 über eine Milliarde Euro an wiederkehrenden Kosten eingespart werden. Im Zentrum stehen dabei die deutschen Standorte der Kernmarke Mercedes-Benz Trucks. Davon betroffen sind rund 28.000 Beschäftigte in Produktion, Verwaltung, Entwicklung und Vertrieb.
Kern des Pakets ist ein sozialverträglicher Personalabbau. In der Produktion will das Unternehmen laut Vorstand Achim Puchert vor allem über natürliche Fluktuation und Altersteilzeit Stellen reduzieren. In anderen Bereichen wie der Verwaltung wird ein Abfindungsprogramm aufgelegt. Die genaue Zahl der betroffenen Jobs nannte der Konzern nicht. Insidern zufolge könnten es bis zu 5.000 sein. Betriebsbedingte Kündigungen sind bis Ende 2034 ausgeschlossen, darauf einigte sich der Vorstand mit dem Gesamtbetriebsrat.
Zusätzlich soll ein Teil der Tariferhöhung 2026 mit bestehenden Zulagen verrechnet und Zeitarbeitsquoten auf maximal 18 Prozent festgesetzt werden. Der Betriebsrat konnte durchsetzen, dass Fremdvergaben nur nach Wirtschaftlichkeitsprüfung möglich sind.
Gleichzeitig will Daimler Truck die Einnahmen durch neue Angebote, etwa im Aftersales-Bereich, um rund 200 Millionen Euro steigern. Investitionen in Höhe von zwei Milliarden Euro in das Produktionsnetzwerk sind fest zugesagt. Gesamtbetriebsratschef Michael Brecht betont: „Wenn die Belegschaft zum Erfolg beiträgt, muss sie auch daran beteiligt werden.“
Daimler Truck stellt mit dem Sparprogramm die Weichen für die Zukunft. Die Vereinbarung ergibt Sinn. Die Aktie zieht in dem zuletzt besseren Umfeld wieder merklich an. Infolge des Zolldeals zwischen China und den USA wächst die Hoffnung auf eine Vereinbarung der EU. Die Aktie gewinnt im freundlichen Marktumfeld am Montagvormittag rund fünf Prozent. Ein Einstieg drängt sich vorerst dennoch nicht auf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Daimler Truck.
12.05.2025, 11:39