Commerzbank unter Druck – trotz Rückenwind vom Rivalen

Commerzbank unter Druck – trotz Rückenwind vom Rivalen
Commerzbank AG -%
Michael Herrmann 24.04.2025 Michael Herrmann

Die Commerzbank zählt heute zu den schwächsten Werten im DAX. Am frühen Nachmittag liegt die Aktie rund zwei Prozent im Minus – obwohl sie sogar Rückenwind erhält. Ein Konkurrent hat das Kursziel ein gutes Stück angehoben. Zudem hat die Bank einen KI-Meilenstein gestartet.

Deutsche Bank Research hat das Kursziel für die Aktie der Commerzbank von 22 auf 26 Euro erhöht und die Einstufung mit „Buy“ bestätigt. Analyst Benjamin Goy betont in seiner am Donnerstag veröffentlichten Analyse die neu gewonnene Defensivstärke des Frankfurter Instituts. In der jüngsten Korrekturphase im Bankensektor habe sich die Commerzbank deutlich robuster gezeigt als in früheren Krisen.

Goy führt dies auf eine gesteigerte und zugleich widerstandsfähigere Profitabilität zurück. Zudem hebt er die aktiven Abwehrmaßnahmen gegen die Übernahmeambitionen der UniCredit hervor, die aus seiner Sicht ebenfalls zur gestärkten Marktposition beigetragen haben.

Unterdessen hat die Commerzbank einen innovativen Schritt in der Kundenbetreuung unternommen: Mit „Ava“ führt das Institut einen KI-gestützten Avatar ein, der Kunden rund um die Uhr bei Serviceanliegen unterstützt. Über die Banking-App können Nutzer beispielsweise Kreditkarten bestellen, Girokarten sperren oder Kontostände abfragen.

Ava basiert auf generativer KI und wurde mithilfe des Microsoft Azure OpenAI Service entwickelt. Das fotorealistische Erscheinungsbild der virtuellen Assistentin wurde einer Schauspielerin nachempfunden, während die Stimme computergeneriert ist.

Seit Anfang April befindet sich Ava in der Testphase und soll schrittweise für alle drei Millionen aktiven App-Nutzer freigeschaltet werden. Erste Ergebnisse zeigen laut Commerzbank, dass 90 Prozent der Anfragen erfolgreich bearbeitet werden konnten.

Commerzbank (WKN: CBK100)

Mit Ava positioniert sich die Commerzbank als Vorreiter im Bereich digitaler Kundeninteraktion. Ob sich das spürbar positiv auf das Geschäft auswirken wird, ist jedoch abzuwarten – zumal die Konkurrenz sicherlich nachziehen dürfte. Die Aktie ist aktuell keine laufende Empfehlung. Anleger bleiben vorerst an der Seitenlinie.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.

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