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Foto: Commerzbank AG
12.12.2022 Fabian Strebin

Commerzbank: Hat man es bei den Filialschließungen übertrieben?

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Commerzbank

Ein Kernbestandteil der laufenden Sanierung bei der Commerzbank ist die Schließung von hunderten Filialen. Diese sind nicht nur ein großer Kostenfaktor, sondern natürlich auch oft die erste Anlaufstelle für Kunden. Daher gibt es die nicht unberechtigte Sorge, dass Erträge mit Sparern durch die rasche Reduzierung der Niederlassungen verloren gehen. Der Chef der Privatkundensparte äußerte sich jetzt dazu. 

Noch vergangenes Jahr kam die Commerzbank in Deutschland auf fast 800 Kundenfilialen. Dann wurde festgelegt, das Netz auf 450 zu reduzieren. Das war dieses Jahr erreicht, doch schließlich entschied das Management, dass man mit nur noch 400 Standorten auskommen wolle. Bereits zu Beginn der Filialschließungen gab es Bedenken, dass man dadurch langjährige Kunden verprellen könnte. 

Befürchtungen sind nicht eingetreten

Nach Aussage von Thomas Schaufler, Leiter des Privatkundengeschäfts der Commerzbank, hat sich das zwar bewahrheitet. Im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagte er aber auch: „Nach einer Faustregel muss man im schlimmsten Fall mit 15 bis 20 Prozent Kundenverlust nach einer Filialschließung rechnen, davon sind wir weit entfernt. Auch im Vergleich zum zuvor erwarteten wahrscheinlichsten Szenario sind wir bislang besser.“ 

Kunden besser informieren

Schaufler sieht das das hohe Tempo bei den Filialschließungen aber auch kritisch. „Das Schließen von Filialen ging für viele Kunden zu schnell“, sagte er der Commerzbank-Vorstand. Die Bank müsse besser über andere Kontaktmöglichkeiten wie Telefon und App informieren. „Wir schauen uns die ganze Strategie jetzt mit der Kundenbrille noch einmal an“, kündigte der Manager an, der seit einem Jahr im Amt ist. 

Commerzbank (WKN: CBK100)

Die Interaktion mit dem Kunden ist in der Finanzwelt im Wandel, es gibt immer mehr Online-Angebote. Daher ist es grundsätzlich richtig, dass viele Filialen geschlossen wurden. Da das Geldhaus auch weniger Kunden als prognostiziert verloren hat, dürfte die Strategie aufgehen. Die Kosten können sinken, ohne gleichzeitig stark Erträge zu gefährden.

Zum Wochenbeginn kämpft die Aktie weiter um den GD50 bei 7,88 Euro. Hält die Marke, könnte die Notierung schnell erneut über 8,00 Euro klettern. Mutige warten ab und greifen dann zu, wenn der gleitende Durchschnitt verteidigt wird.

Mit Material von dpa-AFX.

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.

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