Nach einem Bericht der Wirtschaftswoche kursieren um die teilstaatliche Commerzbank neue Spekulationen. Demnach soll die Option einer Zerschlagung und anschließendem Verkauf der Einzelteile in Erwägung gezogen werden. Der Bund soll grundsätzlich dazu bereit sein, seinen Anteil auch an ausländische Institute zu verkaufen.
Interessenten gibt es genug
Wie die Wirtschaftswoche berichtet, könnte die Commerzbank aufgespalten und dann in Einzelteilen verkauft werden. Der Schweizer UBS wird ein Interesse an der Mittelstandsbank und kleinerer Randaktivitäten nachgesagt. "Das würde perfekt passen", wird ein hochrangiger UBS-Banker zitiert.
Für das ertragsschwache Privatkundengeschäft gilt die spanische Santander als möglicher Käufer. In diesem Bereich müsste die Commerzbank in den nächsten Jahren hohe Summen investieren, um Trends wie das Mobile Banking nicht zu verpassen.
Verkauft der Bund?
Die Gedankenspiele können schnell wieder ad acta gelegt werden, sollte der Bund sein 17-Prozent-Paket nicht veräußern wollen. Doch, so die Zeitung, wäre er grundsätzlich bereit, seinen Anteil an einen ausländischen Käufer abzugeben. Wichtig ist dem Staat, dass eine starke Bank erhalten bleibt, die mittelständische Unternehmen finanziert und die auch weltweit begleiten kann.
Wie es weiter heißt, gehen Investmentbanker davon aus, dass die Commerzbank in zwei Jahren verkauft ist. Die Frage laute, ob dies schon nach dem aktuellen Stresstest passiere oder später.
Zurückhaltung angebracht
Der bevorstehende Stresstest dürfte die Verunsicherung der Commerzbank-Anleger nicht lindern. Möglicherweise muss die Bank noch einmal den Geldmarkt anzapfen. Andererseits sorgen die Übernahmespekulationen für Fantasie. Fazit: Die Commerzbank ist eine Halteposition.