++ Rekord-Dividenden: Jetzt abkassieren! ++
Foto: Dirk Sattler/IMAGO
28.09.2022 Fabian Strebin

Commerzbank: Das wurde beim Franken-Schock übersehen

-%
Commerzbank

Die Commerzbank-Aktie hat seit ihrem Verlaufshoch von Anfang letzter Woche ordentlich eingebüßt. Ein Schock für Anleger war gestern die Meldung über weitere Rückstellungen bei der polnischen Tochter mBank. Doch die Nachricht beinhaltet bei allem Ärger auch etwas Positives, das noch für Überraschungen sorgen könnte.

Die Commerzbank hat seit mehreren Quartalen die Rückstellungen für vergebene Franken-Kredite bei der Tochter mBank erhöhen müssen. Gestern schockte das Management mit der Meldung die Anleger, dass im dritten Quartal für umgerechnet rund 490 Millionen Euro zusätzliche Rückstellungen gebildet werden müssten.

Insgesamt belaufe sich die Vorsorge für die auf Fremdwährungen indexierten Kreditverträge der mBank nun auf rund 1,43 Milliarden Euro. Die neuerliche Ertragsbelastung kommt den Angaben zufolge zu den bereits im Juli dieses Jahres für das dritte Quartal angekündigten negativen Erträgen infolge der gesetzlichen Regelung zu Zins- und Tilgungsstundungen für private Immobilienfinanzierungen in Polen hinzu.

Prognose trotzdem bestätigt

Bemerkenswert ist aber, dass im selben Atemzug die Prognose für 2022 für den Gesamtkonzern bei einem Nettogewinn von mehr als einer Milliarde Euro bestätigt wurde. Auch in dritten Quartal will die Commerzbank nach wie vor operativ schwarze Zahlen ausweisen.

Starke Zinsabhänigkeit unterstützt

Das dürfte der Grund dafür gewesen sein, dass der Kurs die Verluste von rund fünf Prozent im nachbörslichen Handel auf etwa zwei Prozent Minus begrenzen konnte. Das zeigt einmal mehr, dass die Commerzbank einer der größten Zinsgewinner in der Eurozone sein dürfte.

Commerzbank (WKN: CBK100)

Die wirtschaftliche Situation in Deutschland verschlechtert sich zusehends, zu größeren Kreditausfällen kommt es aber bisher nicht. So lange das insbesondere für die Commerzbank so bleibt, dürften die positiven Effekte der Zinswende eher wieder für steigende Kurse sorgen.

Mit Material von dpa-AFX.

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.

Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR-Depot

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Commerzbank - €

Buchtipp: Kapitalismus und Marktwirtschaft

In diesem bahnbrechenden Buch bietet Jonathan McMillan eine neue Perspektive auf unser Wirtschaftssystem. Er zeigt, dass Kapitalismus und Marktwirtschaft nicht das Gleiche sind, und deckt dabei einen grundlegenden Fehler in unserer Finanzarchitektur auf. Das hat handfeste Konsequenzen – gerade für Europa.

McMillan stellt die Probleme der Eurozone in einen größeren historischen Zusammenhang und entwickelt einen radikalen, aber durchdachten Reformvorschlag. Dabei wird klar: Wer eine freie und demokratische Gesellschaft im 21. Jahrhundert bewahren will, kommt an einer neuen Wirtschaftsordnung nicht vorbei.

Kapitalismus und Marktwirtschaft

Autoren: McMillan, Jonathan
Seitenanzahl: 208
Erscheinungstermin: 18.04.2024
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-943-2

Jetzt sichern