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Comcast vs. Disney: Die Ratings wackeln

Comcast vs. Disney: Die Ratings wackeln
Foto: Börsenmedien AG
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DER AKTIONÄR 21.06.2018, 13:30 DER AKTIONÄR

Der US-Kabelkonzern Comcast will bei der beabsichtigten Übernahme große Teile von Rupert Murdochs 21st Century Fox nicht aufgeben. Die gestrige Erhöhung des Disney-Angebots werde durch Comcast wohl nochmals aufgestockt.

Comcast-Chef Brian Roberts habe in privatem Kreis seine Bereitschaft signalisiert, auch die Offerte des US-Kabelkonzerns nochmals aufzustocken, berichtet die Financial Times (FT) unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.

Schulden steigen

Angeblich hat sich Comcast bereits mit seinen Banken Wells Fargo und Bank of America beraten, wie der Konzern noch mehr Geld zusammenbekomme, ohne seine gute Kreditwürdigkeit bei den Rating-Agenturen zu verlieren. Die Rating-Agentur Moody's hatte Comcast bereits vor einer möglichen Herabsetzung der Bonität gewarnt. 

Die Ratings sind sowohl für Comcast als auch für Disney von entscheidender Bedeutung. Durch die Übernahme von Fox wird auf jeden Fall die Verschuldung steigen, was sich auf die Anleihemärkte zur Finanzierung künftiger Geschäfte auswirken wird. Disney hat derzeit einen Vorteil, da die Schulden des Unterhaltungskonzerns niedriger sind als die bei Comcast.

Comcast bald knapp über Ramsch-Status?

Naveen Sarma von der Rating-Agentur S&P sagte der FT, die Annahme des aktuellen Disney-Angebots für Fox ließe sein Rating von A+ auf BBB+ fallen. Im Gegensatz dazu würde das aktuelle Angebot von Comcast das Rating auf BBB- senken - also eine Stufe über Ramsch-Niveau.

Rupert Murdoch sieht Disney wegen geringerer regulatorischer Hürden weiterhin als den geeigneteren Käufer an, hieß es unter Berufung auf Informationen aus dem Umfeld der Murdoch-Familie in der FT weiter.

Disney hatte sein Angebot gestern auf 38 Dollar je Fox-Aktie aufgestockt, was einer Gesamtbewertung von 71,3 Milliarden Dollar (61,6 Milliarden Euro) entspricht. Die jüngste Offerte von Comcast lag bei 65 Milliarden Dollar. Der Preis für eine Fox-Aktie schloss am Mittwoch bei 48,08 Dollar - die Börse geht also von einer weiteren Aufstockung der Angebote aus, ein Preiskrieg liegt in der Luft.

Preiskampf beflügelt alle drei Aktien

Wie sollten Aktionäre nun reagieren? Die Kurse aller drei beteiligten Aktiengesellschaften zogen zuletzt an, 21st Century Fox und Comcast sind keine laufenden Empfehlungen des AKTIONÄR. Wer Fox hält, sichert seine aufgelaufenen Fox-Gewinne nun mit einem nachgezogenen Stopp-Kurs bei 45 Dollar bzw. 39 Euro eng ab. Bei Comcast könnte die Stopp-Loss-Marke bei 26 Euro gesetzt werden.

Bei der AKTIONÄR-Empfehlung Disney empfiehlt sich weiterhin eine sorgfältige Beobachtung der Übernahmeschlacht, in der Disney die besseren Karten haben dürfte. Nach dem deutlichen Kursanstieg der vergangenen Wochen setzt DER AKTIONÄR nun den Stopp für die Disney-Aktie von 70 Euro auf 77 Euro hoch. Das Kursziel bleibt angesichts der guten Geschäftsperspektiven bei 120 Euro.

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