Coinbase hat bereits in der vergangenen Woche mit einer milliardenschweren Übernahme ein kräftiges Ausrufezeichen gesetzt. Für 2,9 Milliarden Dollar schnappt sich das US-Unternehmen die renommierte Krypto-Derivate-Plattform Deribit. Doch damit nicht genug: Coinbase-Chef Brian Armstrong hat bereits signalisiert, dass der Appetit auf weitere Akquisitionen noch lange nicht gestillt ist.
„Wir halten ständig Ausschau nach M&A-Möglichkeiten“, bestätigte Armstrong am Dienstag gegenüber Bloomberg Television. Und Coinbase hat die Mittel dafür. Die jüngsten Quartalszahlen zeigten eine beeindruckende Bilanz: Ende des ersten Quartals verfügte das Unternehmen über liquide Mittel in Höhe von 9,9 Milliarden Dollar.
Armstrong betonte in diesem Zusammenhang auch die Vorteile der Börsennotierung: „Ein Teil des Vorteils, ein börsennotiertes Unternehmen zu sein, ist, dass man eine liquide Währung dafür hat.“ Er fügte hinzu: „Wir prüfen Akquisitionsmöglichkeiten; das bedeutet nicht, dass wir bei jedem Angebot zuschlagen. Es muss die richtige Gelegenheit sein.“
Milliarden-Deal mit Signalwirkung
Am 8. Mai gab Coinbase die Vereinbarung zur Übernahme der auf Krypto-Optionen spezialisierten Handelsplattform Deribit bekannt. Die Transaktion im Wert von 2,9 Milliarden Dollar setzt sich aus 700 Millionen Dollar in bar und 11 Millionen Coinbase-Aktien zusammen. Diese Akquisition ist die bisher größte in der Kryptobranche.
Besonders internationale Gelegenheiten stehen im Fokus des Coinbase-Chefs. Man suche nach „Unternehmen, die ähnlich denken“ und die Produktentwicklung sowie das Wachstum von Coinbase beschleunigen können.
Circle-Übernahme? Armstrong hält sich bedeckt
Angesprochen auf eine mögliche Übernahme des Stablecoin-Emittenten und Coinbase-Partners Circle, der kürzlich einen Börsengang beantragt hat, gab sich Armstrong diplomatisch: „Es gibt diesbezüglich nichts anzukündigen“. Zur Erinnerung: Ende April hatte das US-Fintech-Unternehmen Ripple Berichten von Bloomberg zufolge bis zu fünf Milliarden Dollar für Circle geboten – ein Angebot, das jedoch abgelehnt wurde.
Coinbase zeigt Zähne und nutzt seine starke finanzielle Position, um strategisch zuzukaufen und seine Marktstellung auszubauen. Die Übernahme von Deribit ist ein kluger Schachzug, um im lukrativen Derivatemarkt Fuß zu fassen. Die Aussicht auf weitere Akquisitionen könnte der Aktie zusätzlichen Schub verleihen. Investierte Anleger bleiben an Bord.
15.05.2025, 08:35