Die schlechten Nachrichten rund um Coinbase reisen einfach nicht ab. Das US-Justizministerium (DOJ) hat nun eine Untersuchung zu dem kürzlich erfolgten Cyberangriff eingeleitet, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person berichtet. Bekommt Coinbase nun ernsthafte Probleme?
Im Zentrum der Ermittlungen, an denen auch Spezialisten der Kriminalabteilung des Ministeriums in Washington beteiligt sind, stehen die genauen Umstände des Sicherheitsvorfalls. Coinbase selbst hatte eingeräumt, dass Kriminelle Mitarbeiter und Auftragnehmer in Indien bestochen haben sollen, um an sensible Kundendaten zu gelangen.
Entwarnung gibt es jedoch in einem wichtigen Punkt: Coinbase selbst sei nicht Gegenstand der DOJ-Untersuchung, betonte Paul Grewal, Chief Legal Officer des Unternehmens. Vielmehr habe man den Vorfall proaktiv den Behörden gemeldet und arbeite eng mit diesen zusammen.
„Wir haben das DOJ sowie andere US-amerikanische und internationale Strafverfolgungsbehörden informiert und arbeiten mit ihnen zusammen. Wir begrüßen die strafrechtliche Verfolgung dieser Täter durch die Strafverfolgungsbehörden“, so Grewal in einer Stellungnahme. Auch die britischen und irischen Datenschutzbehörden haben nach eigenen Angaben bereits Meldungen von Coinbase erhalten und „bewerten“ die Situation.
Bei dem Angriff setzten die Täter auf sogenanntes „Social Engineering“. Anstatt technische Schwachstellen in der Software auszunutzen, manipulierten sie gezielt Personen, um unbefugten Zugang zu Daten zu erhalten. Mit den erbeuteten Informationen – darunter Namen, Adressen, Telefonnummern, Bilder von amtlichen Ausweisen und weitere persönliche Daten – zielten die Kriminellen anschließend direkt auf die Kunden von Coinbase.
Obwohl die Nachricht auf den ersten Blick beunruhigend klingt, zeigt sich die Aktie gelassen und ist vorbörslich sogar mehr als zwei Prozent im Plus. Investierte Anleger lassen sich also nicht verrückt machen und bleiben weiter an Bord.
20.05.2025, 13:33