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China schlägt zu: Nvidia kann sich vor Bestellungen kaum retten

China schlägt zu: Nvidia kann sich vor Bestellungen kaum retten
Foto: BMAG
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10.08.2023, 14:33 ‧ Max Gross

Zwischen den USA und China droht neuer Clinch: US-Präsident Biden setzt alles daran, die technologische Aufholjagd der Volksrepublik zu verlangsamen und verhängt daher immer neue Exportbeschränkungen für Hightech-Produkte. Immer wieder betroffen sind auch Halbleiter. Darauf haben chinesische Tech-Unternehmen jetzt mit Bestellungen in Milliardenhöhe reagiert.

Von Entspannung keine Spur! Trotz des Amtswechsels im Weißen Haus, unter Ex-Präsident Donald Trump waren die immer schon schwierigen bilateralen Beziehungen zwischen den USA und der Volksrepublik China auf einen neuen Tiefpunkt gefallen, ist eine Annäherung der beiden Weltmächte ausgeblieben. Immer offener wird der Interessenskonflikt auch mit Wirtschafts- und Handelsmaßnahmen ausgetragen.

Vor allem die Halbleiterindustrie ist betroffen

Unter dem amtierenden Präsidenten Joe Biden wurden dazu vor allem Exportbeschränkungen für Hightech-Produkte erlassen. Wie groß die Furcht vor einer technologischen Aufholjagd ist, zeigt zum Beispiel das Einfuhrverbot von Lithographiemaschinen des niederländischen Spezialisten ASML. Dessen Großgeräte werden benötigt, um Halbleiter der neuesten Generation zu fertigen.

Bei aktuellen Spitzenchips, wie sie auch für das Berechnen künstlicher Intelligenz benötigt werden, ist China daher auf Importe angewiesen. Einige Produkte von Nvidia unterliegen bereits Exportbeschränkungen, geht es nach der US-Regierung, könnten weitere Folgen.

Kaufen, solange es noch geht

Um nicht auch noch bei der Entwicklung künstlicher Intelligenz hinter die US-amerikanische Konkurrenz zurückzufallen, sind chinesische Technologieunternehmen möglichen weiteren Strafmaßnahmen zuvorgekommen und sollen laut eines Berichts der Financial Times Nvidia-Chips im Wert von fünf Milliarden Dollar geordert haben.

Unternehmen wie Alibaba, Baidu und Tencent aber auch der TikTok-Betreiber ByteDance sollen dabei jeweils im Alleingang Chips im Wert von bis zu einer Milliarde Dollar bestellt haben. Vorrangig soll es um A800-Grafikprozessoren gehen. Diese sind ein für den Export nach China bestimmter Ableger des Spitzenproduktes A100 und zeichnet sich durch eine deutlich niedrigere Leistung aus. So soll der Technologievorsprung US-amerikanischer Unternehmen zementiert werden.

An der gewaltigen Nachfrage nach A800-Prozessoren dürfte nicht nur Nvidia prächtig verdienen: Ein von Financial Times interviewter Zwischenhändler hat von Preisaufschlägen von 50 Prozent und mehr gesprochen.

Nvidia (WKN: 918422)

Ob Nvidia mögliche Hamsterkäufe aus dem Reich der Mitte in seiner Monster-Guidance aus dem vergangenen Quartal bereits berücksichtigt hat oder nicht, wird sich in zwei Wochen zeigen. Bis dahin beweisen die Bestellungen aus China vor allem, dass im Bereich künstlicher Intelligenz kein Weg an Nvidia vorbeiführt. Der in diesem Jahr stark gestiegene Kurs beweist, dass der Markt einhellig einer Meinung ist.

Mit seiner 11-Milliarden-Dollar-Prognose hat Nvidia die Erwartungen für den in zwei Wochen kommenden Quartalsbericht ganz schön hochgelegt. Die hastigen Bestellungen aus China in Milliardenhöhe und die hohe Nachfrage insbesondere nach KI-Chips zeigen aber, dass diese Hürde nicht unüberwindbar ist.

Bereits investierte Anleger lassen ihre Gewinne laufen, beachten aber den Stopp bei etwa 300 Dollar.

Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.

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