Bereits seit mehreren Wochen kommen immer wieder Spekulationen auf, wonach der britische Energieriese Shell den kleineren Rivalen BP schlucken könnte. Erst gestern ging es mit der BP-Aktie kurzzeitig deutlich nach oben, nachdem das Wall Street Journal berichtet hatte, es würde Gespräche über eine Übernahme geben.
Doch das Kursplus war nicht von langer Dauer. Denn die Gespräche wurden relativ rasch dementiert. Shell hat mittlerweile ein klares Statement abgegeben. So schreibt das Unternehmen: "Als Reaktion auf die jüngsten Medienspekulationen möchte Shell klarstellen, dass es nicht aktiv ein Angebot für BP in Erwägung gezogen hat und bestätigt, dass es nicht an BP herangetreten ist und keine Gespräche mit BP über ein mögliches Angebot stattgefunden haben. Dies ist eine Erklärung, auf die Regel 2.8 des Kodex Anwendung findet, und dementsprechend bestätigt Shell, dass es nicht die Absicht hat, ein Angebot für BP zu unterbreiten. Infolgedessen ist Shell an die in Regel 2.8 des Kodex festgelegten Beschränkungen gebunden. Wir konzentrieren uns weiterhin darauf, durch Leistung, Disziplin und Vereinfachung mehr Wert mit weniger Emissionen zu schaffen. Gemäß Anmerkung 2 zu Regel 2.8 des Kodex behält sich Shell das Recht vor, die Beschränkungen in Regel 2.8 unter folgenden Umständen aufzuheben: a. mit Zustimmung des Vorstands von BP; b. wenn eine dritte Partei die feste Absicht bekundet, ein Angebot für BP abzugeben."
Auch DER AKTIONÄR geht nicht von einem Übernahmeangebot von Shell für BP aus. Allenfalls könnte man erwägen, die zahlreichen Assets im Bereich der Erneuerbaren Energien zu kaufen, die BP rasch zu Geld machen will, um damit weiterhin hohe Dividenden und hohe Aktienrückkäufe tätigen zu können (ein äußerst kurzsichtiger Plan). Die Aktie von Shell bleibt jedenfalls der klare Favorit der beiden britischen Dividendentitel. Wer hier investiert ist, sollte die Position weiterhin mit einem Stopp bei 24,00 Euro absichern.
26.06.2025, 08:58