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Boeing: Positive News – Aktie jedoch am Dow-Ende

Boeing: Positive News – Aktie jedoch am Dow-Ende
Foto: photomatika/Shutterstock
Boeing Co. -%
Martin Mrowka 01.07.2025, 12:45 Martin Mrowka

Boeing hat das Tal der Tränen offenbar durchschritten. Die Ratingagentur Fitch hat den Ausblick für den US-Flugzeughersteller überraschend angehoben. Auch die Finanzsituation hat sich verbessert. Der bisherige Finanzchef wird jedoch ausgewechselt. Ihm folgt der bisherige Finanzvorstand von Lockheed Martin. Die Boeing-Aktie rutscht ab. 

Die Ratingagentur Fitch hat am Montag den Ausblick für den US-Flugzeughersteller Boeing von 'negativ' auf 'stabil' angehoben. Als Grund wurde genannt, dass sich die finanzielle Flexibilität und die Produktion verbessert hätten. Das aktuelle Rating 'BBB-' blieb unverändert. 

Im vergangenen Jahr hatten die großen Ratingagenturen noch vor einer möglichen Herabstufung gewarnt, nachdem ein Streik von rund 33.000 Arbeitern die Produktion der meistverkauften Boeing-Jets 737 Max gestoppt hatte. 

Fitch geht nun davon aus, dass Boeing seine Bruttoverschuldung im Jahr 2026 durch die Rückzahlung von Anleihen im Wert von 7,95 Milliarden Dollar, die in diesem Jahr fällig werden, auf unter 50 Milliarden Dollar senken wird. Die Produktion wurde nach dem Streik wieder hochgefahren und die Jeppesen-Einheit verkauft.

Anhaltende operative Verbesserungen, insbesondere die fortgesetzte 737 Max-Produktion, sollten die FCF-Generierung (freier Cashflow) und die EBITDA-Verschuldungskennzahlen "in Einklang mit den BBB-Schwellenwerten bringen", so Fitch in seinem Bericht. 

Die Rating-Agentur sagte, dass sie Boeings Bemühungen, die operative Dynamik aufrechtzuerhalten, beobachte und klarere Leitlinien für die langfristige Kapitalallokation anbieten werde, was eine Rating-Hochstufung in sechs bis zwölf Monaten unterstützen könnte.

Die Änderung des Ausblicks ist eine gute Nachricht für Boeing, das seine Arbeitskonflikte beigelegt hat und unter dem derzeitigen CEO Kelly Ortberg einen umfassenden Wandel vollzieht. 

Der kriselnde US-Flugzeugbauer bekommt nun einen neuen Finanzchef. Der bisherige Finanzvorstand von Lockheed Martin, Jesus "Jay" Malave, übernehme den Job zum 15. August von Brian West, teilte Boeing am Montagabend nach US-Börsenschluss in Arlington mit. 

West hatte für den Konzern eine der größten Kapitalbeschaffungen der US-Geschichte organisiert, weil Boeing nach mehreren Verlustjahren in Folge dringend frisches Geld benötigte. Der Manager hatte vier Jahre lang die Finanzen des Luftfahrt-, Rüstungs- und Raumfahrt-Konzerns geführt. Künftig werde er als Berater von Boeing-Chef Kelly Ortberg arbeiten, hieß es weiter. 

Die Boeing-Aktie schwächelte bereits vor der Personal-Meldung und ging am Ende des Dow Jones mit einem Tagesabschlag von 2,3 Prozent auf 209,53 Dollar aus dem Handel. Nachbörslich notierte die Aktie dann bei 208,50 Dollar weiter nachgebend. 

Boeing-Kurs seit Juni 2024  (in US-Dollar, NYSE)
Quelle: TradingView.com
Boeing-Kurs seit Juni 2024 (in US-Dollar, NYSE)

Die Boeing-Aktie hatte Mitte Juni einen recht steilen Aufwärtstrend nach unten verlassen und pendelt seitdem oberhalb des GD50 bei knapp 200 Dollar. Charttechnisch wichtig wäre, dass der Boeing-Kurs sich auch in den kommenden Tagen möglichst darüber hält. Sonst könnte ein erneuter Rückfall bis auf etwa 190 Dollar folgen. 

Der Hersteller steckt seit Jahren in einer schweren Krise, seit in den Jahren 2018 und 2019 zwei Mittelstreckenjets vom Typ 737 Max abgestürzt waren. Weitere Probleme auch bei anderen Modellen warfen Boeing seither immer wieder zurück. Inzwischen steht der Hersteller unter einer verschärften Kontrolle der US-Luftfahrtbehörde FAA und darf die Produktion der 737 Max vorerst nicht mehr weiter hochfahren. Die Krise hat dem Unternehmen bisher sechs Verlustjahre in Folge eingebrockt. 

Obwohl der Boeing-Konzern das Schlimmste wohl hinter sich hat, bleiben Unsicherheiten. Auch die nun aufgenommenen Ermittlungen zur Absturz-Ursache einer Boeing 787 von Air India lasten auf dem Konzern und halten Investoren von größeren Engagements ab. Auch Privatanleger bleiben besser noch an der Seitenlinie. DER AKTIONÄR bevorzugt unverändert die Airbus-Aktie. 

Als Alternative böte sich ein Zertifikat auf den Weltraum-Index. Darin sind neben Boeing und Airbus noch sechs weitere Unternehmen der Luft- und Raumfahrt-Branche zusammengefasst. Weitere Informationen dazu finden sich hier

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Enthält Material von dpa-AFX

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