Das lässt aufhorchen und könnte ein ernstes Problem für die BHP Group werden, aber auch für die beiden anderen Eisenerzriesen Vale und Rio Tinto: Die staatliche Eisenerzhandelsgesellschaft China Mineral Resources Group (CMRG) hat nach Medienberichten heimische Stahlproduzenten aufgefordert, den Einsatz eines Eisenerzprodukts von BHP vorerst auszusetzen.
Hintergrund sind gescheiterte Verhandlungen über langfristige Lieferverträge, wie mit der Angelegenheit vertraute Kreise berichten. Die CMRG wurde vor drei Jahren von der chinesischen Regierung ins Leben gerufen, um mehr Einfluss auf die Preisgestaltung am globalen Eisenerzmarkt zu gewinnen und die Verhandlungsposition gegenüber großen Anbietern wie BHP, Rio Tinto und Vale zu stärken.
Konkret betrifft die Maßnahme die sogenannte Jimblebar-Mischung von BHP, deren Käufe ab kommender Woche gestoppt werden sollen. Auch der Branchenverband China Iron & Steel Association unterstützt diese Empfehlung. Zwar verfügen weder die CMRG noch der Verband über direkte regulatorische Befugnisse bei den Einkaufsentscheidungen einzelner Stahlwerke, doch gilt die Vorgabe aufgrund des politischen Gewichts der CMRG und ihrer engen Anbindung an die Führung in Peking faktisch als bindend.
Damit setzt China seine Strategie fort, die eigene Verhandlungsmacht gegenüber den größten Eisenerzlieferanten der Welt auszubauen. Ziel ist es, für die heimische Stahlindustrie bessere Konditionen auszuhandeln und zugleich mehr Kontrolle über Preise und Angebot zu gewinnen. Beobachter werten den Schritt daher als Teil einer langfristig angelegten Strategie der CMRG, den Markt stärker im Sinne Chinas zu beeinflussen.
Die BHP-Aktie zeigt sich trotz der negativen Meldung relativ robust. Es drängt sich derzeit weiterhin kein Einstieg auf. Wer die Dividendentitel bereits im Portfolio hat, sollte die Position unverändert mit einem Stopp bei 17,50 Euro nach unten absichern.
22.09.2025, 10:22