Der im abgelaufenen Jahr kräftig gebeutelte Chemiesektor präsentiert sich im neuen Börsenjahr recht robust. Auch der Tiefschlag durch den schwachen Ausblick vom US-Konzern DowDuPont kann daran nur wenig ändern. Ein Blick auf den Chart von DAX-Neuling Covestro zeigt, dass dies erst der Anfang gewesen sein dürfte.
Im Vorjahr zählte Covestro noch zu den größten Verlierern. Vom Hoch bei 96,32 Euro im Januar büßte die Aktie im Jahresverlauf über 55 Prozent ein. Vor allem in der zweiten Jahreshälfte beschleunigte sich die Abwärtsbewegung. Neben fallenden Preisen sorgte die Angst vor einem deutlichen Einbruch der globalen Konjunktur für schlechte Stimmung. Am 20. Dezember markierte der Titel ein Verlaufstief bei 41,23 Euro. Mit dem Jahreswechsel ließ der Verkaufsdruck aber nach. Nachdem sich der Kurs oberhalb des Tiefs stabilisiert hat, deutet nun einiges auf eine Trendwende hin.
Vor allem die Hoffnung auf eine Erholung der Preise für das wichtige Schaumstoffvorprodukt MDI hat die Aktien des Spezialchemiekonzerns zuletzt kräftig angetrieben. Der chinesische Konkurrent Wanhua hatte zuvor die MDI-Preise für Februar erstmals seit acht Monaten angehoben. Experten werten das als besonders positiv.

Derzeit läuft der Test des kurzfristigen Abwärtstrends bei 50 Euro. Sollte der DAX-Titel diesen Widerstand nachhaltig aus dem Weg räumen, wäre ein weiterer Schritt in Richtung Bodenbildung geglückt. Im Anschluss wartet bei 52,50 Euro ein kleinerer horizontaler Widerstand. Reicht der Schwung, um diesen aus dem Weg zu räumen, wartet erst im Bereich um 60,00 Euro die nächste horizontale Hürde. Danach steht aus technischer Sicht auf dem Weg zum Zwischenziel der Gegenbewegung bei 70,00 Euro noch der Sprung über die wichtige 200-Tage-Linie bei 66,51 Euro an. DER AKTIONÄR spekuliert im Hebel-Depot auf dieses Szenario.