Nach dem Bericht zum zweiten Quartal haben zahlreiche Analysten die Aktie von Bayer erneut unter die Lupe genommen. Einige haben dabei ihre Kursziele gesenkt. Die britische Investmentbank Barclays beispielsweise hat das Kursziel für Bayer nach den Zahlen von 110 auf 105 Euro reduziert, die Einstufung aber auf „Overweight" belassen. Er habe seine Schätzungen nach den durchwachsenen Resultaten angepasst, schrieb Analyst Emmanuel Papadakis in einer Studie. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern ringe aktuell zwar mit einigen Problemen, doch könnte sich langfristig die derzeitige Kursschwäche als gute Gelegenheit erweisen - insbesondere, wenn sich bei US-Gerichten die wissenschaftliche Einschätzung zu Glyphosat durchsetze.
Die Deutsche Bank hat das Kursziel für Bayer ebenfalls von 130 auf 127 Euro gesenkt, die Einstufung aber ebenfalls auf „Buy" belassen. Das neue Kursziel begründete Analyst Tim Race mit seiner gesenkten Prognose für den Agrarbereich. Angesichts der zahlreichen Veränderungen durch die Monsanto-Übernahme seien die Anpassungen relativ gering ausgefallen.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hingegen hat die die Einstufung für Bayer nach Zahlen auf „Buy" belassen und auch das bisherige Kursziel von 116 Euro bestätigt. Das zweite Quartal sei wie erwartet mau gewesen, so Analyst Keyur Parekh. Die enttäuschende Profitabilität im Pharmabereich und im Geschäft mit nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten sowie den laschen Ergebnisausblick für das Gesamtjahr wertet der Experte leicht negativ.
Insgesamt betrachtet bleiben die Analysten also trotz einiger Kurszielreduzierungen bei ihren positiven Einschätzungen. DER AKTIONÄR kann diese nicht teilen – wie auch schon in den vergangenen Monaten nicht. Und lag dabei richtig. Die Aktie von Bayer hat am heutigen Freitag ein neues Verkaufssignal geliefert: Der Wert rutschte unter das Augusttief und damit auf ein neues Mehrjahrestief.
Im Hebel-Depot spekuliert DER AKTIONÄR auf weiter fallende Notierungen bei Bayer. Auch wenn es sicher immer wieder zu Gegenbewegungen kommen wird, sollten Anleger derzeit generell beim angeschlagenen DAX-Konzern auf Long-Positionen verzichten. Die Unsicherheit über die Folgen der Monsanto-Übernahme ist einfach zu groß. Zudem gab es zuletzt auch vermehrt Probleme in der Pharmasparte.